Nach dem Wahldebakel in Hamburg konnte es anscheinend bei der CDU niemand verhindern, dass Noch-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer sich an ein Mikrofon stellte, um etwas zum Besten zu geben. In der Vergangenheit war ihr Nuscheln schon so arg, dass man fast nichts verstanden hat. Leider nicht so am heutigen Montag. Mit folgendem Text hat sie dem ganzen Elend ihrer politischen Figur eine weitere Krone aufgesetzt:
„Deswegen müssen wir, auch weil wir immer ein starker und bestimmender Teil der Politik in Deutschland waren, uns selbst die Frage stellen, wie können wir uns stärker aufstellen als wir zur Zeit sind.“
Die Parteichefin der stärksten Fraktion im Bundestag und nach aktuellen Hochrechnung die letzte politische Gruppierung, die sich Volkspartei nennen darf, redet in der Vergangenheitsform? Die CDU war der bestimmende Teil der Politik in Deutschland? Wer regiert jetzt gerade noch einmal in Berlin?
Oder war es ein Nachtreten für das aus Südafrika schallende Machtwort von Angela Merkel auf die Geschehnisse in Thüringen? Dann war das eine kindische Reaktion.
Nach Angedreht Krampf-Nackenschauer ist es für die CDU aktuell die drängendste Frage, wie man sich künftig stärker aufstellen kann, als man es aktuell ist? Noch so eine vernichtende Selbstdarstellung und Beleidigung für alle Parteikollegen. Wer etwas mehr in der Birne hätte oder zumindest der eigenen Partei keinen Schaden zufügen wollte, hätte besser gesagt, dass man sich nach außen stärker aufstellen müsste, als es aktuell in der Öffentlichkeit erscheint.
Das ist jetzt schon ein Unterschied, ob man sich selber ohne Not als Vollversager darstellt, oder man betont, dass die gute bisherige Arbeit nicht ebenso gut dem Volk dargestellt wurde.
Da hat Angela Merkel mit AKK vor ja noch gar nicht all zu langer Zeit einen echten Griff ins Klo vollführt. Denn entweder ist die Putzfrau aus dem saarländischen Karneval einfach zu blöd, um die Tragweite ihres verbalen Durchfalls zu ermessen, oder die beleidigte Dame tritt nach ihrem eigenen Scheitern wild um sich. Wahrscheinlich trifft beides zu, was Merkel jetzt noch unglücklicher dastehen lässt.
Mit der frühzeitigen Verkündung, nach dem Parteitag für Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur nicht mehr zur Verfügung zu stehen, hat die farblose Krampf-Sparrenlocker eine überflüssige Debatte zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt los getreten. Die Medien frohlocken, gehen sofort steil und stellen die CDU gleich mal in einem extrem schlechten Licht dar, ohne dafür echte Belege bringen zu müssen. Diese dumme Meldung vom Rückzug war ja völlig ausreichend. Hier hätte jetzt übrigens der Satz von Dagmar Rosenfeld gepasst „Politik ist etwas für Profis“. Leider bringt die den Satz aber immer nur, um ihren Ex-Ehemann Christian Lindner zu ärgern. Das Niveau ist weder auf Seiten der Politik noch auf Seiten der Medien allzu hoch. Schwere Zeiten.
Und so sitzen aktuell in allen Lagern nur noch hysterische Menschen herum. Medienleute, die um jeden Zuschauer bzw. Leser kämpfen und Politiker, die von den Medien vor sich her getrieben werden und entsprechende Neurosen entwickelt haben.
Die Hamburger Wahl als Anlass für irgendeine parteiinterne Reaktion zu nehmen, ist doch komplett überzogen. Weiß man doch, dass die Hanseaten von der Elbe gerne die Sozis wählen, völlig gleichgültig wie teuer das jeden Einzelnen kommt. Das hat bundespolitisch rein gar nichts zu sagen.
Wenn man in Hamburg als CDU mehr als 11 Prozent der Stimmen bekommen möchte, muss man einfach nur einen Spitzenkandidaten aufbieten, der nicht nur Mitleidsstimmen auf sich vereint, sondern dem man auch politisch etwas zutrauen kann. Marcus Weinberg sieht nicht nur so aus, als wäre sein Kopf einmal zu viel in einem Schraubstock gelandet, sondern auch, dass man ihm zum Schutz vor weiteren Hirnschädigungen eine Hartgummi-Perrücke auf den Schädel getackert hat. Wie will man denn mit so einem Postkartenmotiv eine Wahl gewinnen?