April 20, 2024

Der G-Spot der Pandemie

In der Sexualforschung war der Buchstabe G die Verkörperung eines Meilensteins. Es geht um die weibliche Erregung. In der Pandemie ist es wieder der Buchstabe G, der für höchste Erregungen sorgt. Leider kein jugendfreies Thema, denn Kinder und Jugendliche hat die Pandemie als Spielfiguren längst erreicht.

Bereits im Jahre 1950 entwickelte Ernst Gräfenberg die Theorie einer erogenen Zone im Vaginalbereich einer Frau. Wirkliche Beachtung erlangte seine Entdeckung erst im Jahre 1981. Erst dann wurde auch die Bezeichnung G-Spot gefunden, und ins deutsche mit G-Punkt übersetzt. In der Folge macht sich unzählige Männer auf die Suche, diesen bei ihrer Holden zu finden. Ziel war dabei immer, den Zustand maximaler Erregung zu finden.

In der Pandemie ist dies jetzt gelungen. Beim Versuch, die Impfquote auf einem Maximalwert zu treiben, muss man letztlich nicht nur Impfmuffel, sondern auch Impfverweigerer an die Spritze treiben. Bei letzteren braucht es dafür besondere Maßnahmen. Nach Lockdown, Berufsverboten und Ausgangssperren sollten kein weiteres Mal Grundrechte entzogen werden. Ein staatlich verordneter Impfzwang scheidet daher als Lösung aus. Schon aus arbeitsrechtlichen Gründen lassen sich nicht einmal Mitarbeiter eines Unternehmens dazu zwingen.

Der indirekte Impfzwang über den Umweg eines Hausrechts von Handels-, Veranstaltungs- oder Gastronomiebetrieben ist nun die von der Politik bevorzugte Strategie. Um den Betrieben dies besonders schmackhaft zu machen, wurde eine Rückkehr zu alten Belegungs- und Besucherzahlen in Aussicht gestellt. Bedingung dafür: Das 2G-Modell.

Zur Erklärung: Im Lockdown galten an Orten, die öffnen durften aber nicht zum Lebensmittel-Einzelhandel zählten, die 3G-Regel. Einlass bekam nur, wer als Geimpfter, Genesener oder negativ Getesteter galt. Überall wurden kostenlose Testzentren eingerichtet, damit sich Menschen ihre Eintrittskarte z.B. für den Friseur besorgen konnten.

Um den Druck auf Ungeimpfte zu erhöhen, sollen diese jetzt vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden. Ein Test, der die Gesundheit und damit ein Ansteckungsrisiko von annähernd Null bewiesen hätte, wird beim 2G-Modell ausgeschlossen. Nun bieten aber weder Genesene noch Geimpfte eine Garantie, dass sie andere nicht anstecken. Zu Zeiten der Delta-Variante erreicht der Impfschutz nur noch 67%, d.h. einer von drei Geimpften kann infiziert und damit ansteckend sein. Der Geimpfte bekommt aber ohne Test überall Zugang. Der gesunde Ungeimpfte hat dagegen keine Chance, er wird zum Mensch zweiter Klasse.

Um den Impfdruck auf die Spitze zu treiben, gibt es in Österreich inzwischen sogar schon das 1G-Modell. Hirnlose Gastronomen lassen dann nur noch Geimpfte in ihr Etablissement. Auch hier sei die Anmerkung erlaubt, dass Genesene über einen längeren Zeitraum einen höheren Antikörper-Level haben als Geimpfte. Aber bei den unterschiedlichen G-Modellen geht es ja nicht um den Schutz der Bürger oder um Maßnahmen die Pandemie einzudämmen. Es geht einzig und allein darum, für die beteiligten Pharmaunternehmen den Umsatz zu steigern. Das ist der einzige Schluss, den die Logik an dieser Stelle zulässt.

Logik unerwünscht

Logisches Denken ist im Berliner Regierungsviertel auch mit einer Lupe nur sehr schwer zu finden. Logik ist sogar völlig unerwünscht, denn die Logik würde ja noch nach einer vierten G-Gruppe verlangen: Die „Gesunden“. Man könnte vielleicht noch besser die „Geschützten“ als  Gruppe definieren. Das wären zum Beispiel alle Kinder und Jugendlichen, von denen man weiß, dass Covid-19 kaum zu Symptomen oder zu nennenswerten Krankheitsverläufen führt. Eine Besonderheit bei Corona, denn bei Influenza ist es eher andersherum. Bei der normalen Grippe sind Kinder mehr betroffen und regelmäßig Treiber einer Ansteckung.

Bei der Grippe wird es gesellschaftlich akzeptiert, dass Kinder und Jugendliche erkranken und sich gegenseitig anstecken. Auch dass Menschen im Umfeld, wie z.B. die Eltern und Großeltern, angesteckt werden, wird gesellschaftlich und politisch akzeptiert. Es wird zwar immer wieder eine Impfung empfohlen, einen Zwang gibt es aber nicht. Das wäre auch sehr merkwürdig, denn die Influenza-Impfung schützt je nach aktuell grassierenden Viren nur zu 25 bis maximal 60 Prozent.

Bei Corona liegt der Impfschutz offensichtlich höher, dafür ist das Corona-Virus weit weniger verbreitet. Offiziell haben sich knapp 4 Millionen Deutsche in 18 Monaten infiziert. Fachleute gehen aber davon aus, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegt. Wer keine Symptome zeigt, geht nicht zum Testen. Die Schätzungen liegen zwischen 3 und 6 Millionen unbekannter Infizierter. Wenn man jetzt berücksichtigt, dass offiziellen Berichten zur Folge  80 Prozent der bekannten Infizierten einen milden bis symptomlosen Verlauf hatten, bleiben 800.000 Menschen mit Krankheitssymptomen übrig. Bei geschätzten 8 Millionen Infizierten, zeigen nur 10 Prozent Zeichen einer Erkrankung, die es zu behandeln gilt. Über die gesamte Bevölkerung führt dies zu einer Erkrankungswahrscheinlichkeit von 0,96 Prozent. Nun ist längst klar, dass in erster Linie Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen schwer erkranken. Für alle anderen besteht daher ein noch viel geringeres Risiko. Man darf diese Zahlen nicht außer Acht lassen.

Man sollte auch ganz sicher nicht außer Acht lassen, dass es inzwischen eine sehr große Zahl an Menschen gibt, die sich gesünder ernähren, eben weil sie dadurch ein besseres Immunsystem und damit einen besseren Schutz gegen Viren haben wollen. Sich gesund zu ernähren ist dabei ganz sicher etwas teurer, aber die eigene Gesundheit sollte es einem wert sein. Damit verbunden ist nicht nur der Kauf von ausschließlich BIO-Produkten, sondern auch das zeitintensivere Kochen mit frischen Zutaten.

Aber was ist das dann für eine schallende Ohrfeige, wenn ein sich gesund ernährender Mensch, für den vom Corona-Virus nur eine geringe Gefahr ausgeht, künftig durch die 2G-Regel an viele öffentliche Orte nicht mehr gelangen kann? Gleichzeitig dürfen tätowierte Vollpfosten, die sich von Tiefkühlpizza und Coca Cola ernähren, dank einer kostenlosen Spritze mit geringem Impfschutz künftig überall auch ohne Test hinein.

Das hat mit Logik nichts zu tun und ist das völlig falsche Zeichen. Aber ein Politiker hält vermutlich bei jedem Lobbyisten die Hand auf. Denn neben der Pharmabranche, stehen ja auch die Vertreter der Lebensmittelindustrie Schlange, um eine Ernährungsampel, eine Zuckerreduktion, Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und den Verzicht auf Pestiziden wie Glyphosat zu verhindern.

Vielleicht sollten wie über eine Erhöhung der Politikerbezüge einmal nachdenken, damit diese nicht länger auf die Zuckerbrote der Industrie angewiesen sind. Denn das größte Problem in der Pandemie ist das fünfte G: „Geschmiert“!