April 24, 2024

Dyson – der Sauger für Rentner und Arbeitslose

Da hat einer das Thema E-Commerce nicht richtig verstanden. Dyson, die Firma mit den futuristisch aussehenden Akku-Handsaugern, bietet als fortschrittliches Unternehmen seine Produkte auch über einen eigenen Online-Shop an. Ab und an gibt es sogar gute Angebote. Der Wille, etwas zu verkaufen, ist also gewiss vorhanden.

Allerdings hat man sich für den Versand etwas völlig hirnrissiges überlegt. Okay, die Plastikteile haben einen guten Ruf, werden von der Konkurrenz nur mäßig gut kopiert und haben daher einen zum Teil absurd hohen Preis. Wer in seine eigenen Produkte verliebt ist, möchte dann natürlich auch, dass diese sicher beim Kunden ankommen.

Also wählt man UPS. Hermes, DPD und DHL passen schlecht zum eigenen Image. UPS ist sicher eine gute Wahl. Man gibt diesen Spezialisten dann aber auch noch die Vorgabe mit auf dem Weg, das Paket immer nur persönlich abzugeben. Also keine Abgabe am üblichen Ablageort oder beim Nachbarn, ganz sicher aber auch kein Hinterlegen beim nächsten UPS-Shop. All das will Dyson nicht.

UPS kommt aber nur zweimal und immer nur zu einer Tageszeit, zu der normale Menschen bei der Arbeit sind. Um sich einen Staubsauger, Ventilator oder gar Fön von Dyson überhaupt erlauben zu können, müssen allerdings alle Haushaltsteilnehmer zur Arbeit gehen. Ein Konflikt.

Bleibt die Frage, wen Dyson da eigentlich beliefern will? Rentner und Arbeitslose sind wahrscheinlich die einzigen Bevölkerungsgruppen, bei der diese Versand-Strategie halbwegs brauchbar funktionieren würde. Die haben aber sicher nicht das Geld für die edlen Plastikobjekte. Und so geht die teure Ware wieder zurück an Dyson, hinterlässt ärgerliche Versandkosten und dann muss der Kaufpreis auch noch voll zurückerstattet werden. Das Ende dieses eigentlich lukrativen Direktgeschäfts. Stattdessen wird der kaufwillige Dyson-Fan sein Glück bei einem Händler finden, der das mit dem Versand irgendwie cleverer gelöst hat. Dem muss Dyson dann aber eine Provision zahlen. Völlig bekloppt.

Vielleicht sollte Dyson seine Versandstrategie noch einmal überdenken.