Es wird höchste Zeit, dass in dieser aufgeheizten Welt auch einmal eine Lanze für Geimpfte gebrochen wird. Nur weil jemand geimpft ist, ist er nicht von Hause aus ein schlechter Mensch. Im Grunde beweist er nur, dass er sich selbst mit den fadenscheinigsten Argumenten vor jeden Karren spannen lässt. Die hunderttausendfachen Entgleisungen, die Beleidigungen und die Hetze gegen anders Denkende sind zwar äußerst unschön, waren aber auch zu erwarten. Wenn man den Mob von Seiten der Politik zu höher gestellten Wesen erklärt, konnte es nur zu dieser Entwicklung kommen. Trotzdem hört man keine Ungeimpften gegen geimpfte Menschen wettern. Das mag an der mehrheitlich höheren Intelligenz der Impfskeptiker liegen. Wer eine angeborene Grundskepsis in die Wiege gelegt bekommen oder sich im Laufe seines Lebens zugelegt hat, hinterfragt zunächst Dinge, bevor er sie über sich ergehen lässt.
Das Konsumieren von medizinischen Studien, das Durchrechnen der veröffentlichen Zahlen, das Hinterfragen von widersprüchlichen Aussagen und dann diese sehr einseitige Werbung für die Impfung bei gleichzeitiger Diffamierung anderer Aussagen, kann bei einem intelligenten Menschen nur ein hohes Maß an Skepsis hervorrufen. Das hätten sich die Politiker eigentlich vorher denken können.
Für die Impfung ein Ziel zu proklamieren, dass bei einem Virus dieser Art nie erreicht werden kann, tut sein Übriges. Dafür benötigt es auch kein Medizinstudium. Die Erfahrungen mit der Grippe sind allen geläufig. Es gibt dagegen jedes Jahr aufs Neue Impfungen, wirklich etwas bringen tun diese aber nicht. Vor allem gibt es das Influenza-Virus seit über einhundert Jahren. Daran konnte bisher keine Impfung etwas ändern. Daher gab es bisher auch nie den Versuch, so etwas wie einen Herdenschutz anzustreben oder gar dafür eine Impfpflicht zu fordern. Letztlich läuft man bei Influenza ständig der Musik hinterher. Bei Corona ist das nicht anders. Als gegen die Schweinegrippe geimpft werden sollte, hat man im Jahre 2010 Umfragen über die Impfbereitschaft durchgeführt. Zu folgenden Zahlen ist man da für die Grippeimpfung gekommen:
Impfstoffe gegen Influenza sind seit Jahren erprobt, werden immer nur wieder an die neuesten Mutationen gepasst. Anders bei Corona: Man hat einen Impfstoff für den Wildtyp entwickelt und offensichtlich noch gar keine Erfahrung mit diesem neuartigen Corona-Virus und den erstmals verwendeten Impfstofftechniken. Und dann kommen auch noch im ersten Winter die Mutationen Alpha, Beta und Delta ins Spiel. Wie gemein.
Zum Glück überwog weiterhin das Glücksgefühl bereits in so kurzer Zeit überhaupt einen Impfstoff zu haben. Der Druck, den Impfstoff an die jeweils aktuelle Mutation anzupassen, existierte daher nie. Wem man das Märchen von der Herdenimmunität erzählen kann, der glaubt auch, dass die Impfung immer noch toll funktioniert, selbst wenn die kursierenden Viren sich bereits erheblich vom Wildtyp unterscheiden. Man hätte den Sommer nutzen können, um mit einem wirksameren Impfschutz die Bürger vor eine starken vierten Welle im Herbst 2021 zu schützen. Aber ohne wirklichen Druck, hat das kein Hersteller auch nur angedacht. Inzwischen gibt es Meldungen, dass man mittlerweile an einem Upgrade für den Impfstoff arbeitet. Eine konkrete Forderung von der Politik gab es nie.
Die einzigen, die in Sachen Upgrade nachgefragt haben, waren die Impfskeptiker. Man kann ja nicht behaupten, dass diese grundsätzlich keine Impfung erwogen hätten. Echte Impfverweigerer gibt es nur ganz wenige. Aber einen Impfstoff zu verbreiten, der für Virus-Versionen entwickelt wurde, die es auf der Welt gar nicht mehr gibt, macht es Skeptikern auch nicht gerade leicht, ihre Sicherheitsposition zu verlassen.
Und dann kamen da diese Meldungen aus Israel und das damit wachsende Bewusstsein, dass zwei Impfungen wohl nicht reichen werden. Der untaugliche Impfstoff soll bei einer dritten Impfung zu ungeahnten Kräften verhelfen. Zumindest ausreichend für einen hervorragenden Schutz. Mit Geimpften kann man es ja machen. Das sind wirklich sehr leichtgläubige, obrigkeitstreue Bürger. Die idealen Vertreter für jeden korrupten Politiker. So bleiben Schweinereien ewig im Verborgenen, wenn keiner dumme Fragen stellt und jeder alles über sich ergehen lässt. Echte Musterbürger also für die Politik.
Unangenehm sind da nur diese wissbegierigen Ungeimpften. Die muss man irgendwie in die Schranken weisen. Am besten man gibt denen für alles die Schuld. Okay, nicht für den Klimawandel, aber sonst schon irgendwie alles. Ungeimpfte sind Terroristen, weil sie in der „Pandemie der Ungeimpften“ allen anderen Menschen diese schrecklichen Corona-Maßnahmen aufzwingen. Die solidarischen Gutmenschen sind allein die Geimpften, daher bekommen diese alle nur erdenklichen wenn auch aus epidemiologischer Sicht völlig unsinnigen Privilegien.
Doch was passiert, wenn man Bürger in zwei Lager teilt, die eine Gruppe zu den Guten rechnet und die anderen mit Einschränkungen quält? Die Gruppe der Guten Menschen entwickeln sich zu einem pöbelnden Mob, die ihre höher gestellte Position nicht nur genießen, sondern auch versuchen, diese auszubauen. Die Forderungen nach weiteren Einschränkungen werden lauter, der Ton gegen Ungeimpfte immer rauer. Was deutsche Politiker in einem Land veranstalten, das über einschlägige Erfahrungen verfügt, ist schlechtweg ein Skandal. Der Geist der alten antisemitischen Gesinnung lebt in vielen Deutschen wieder auf, nur richtet er sich jetzt gegen Ungeimpfte. Dabei spielen Motive überhaupt keine Rolle. Wer braucht schon Argumente? Wer sich nicht genauso kritiklos und gedankenlos spritzen lässt, wie die vermeintlichen Gutmenschen, ist Abschaum und verdient keine Grundrechte mehr.
Was wir heute an Spaltung in diesem Land erleben, war abzusehen. Die Wortgefechte und Hassreden auf Social Media Plattformen sind die logische Konsequenz. Als Forscher einen solchen Versuchsaufbau beim Stanford-Prison-Experiment mit Studenten durchspielten, musste die Studie vorzeitig nach zwei Wochen beendet werden. Die „guten“ Wärter fingen an, die „bösen“ Inhaftierten zu foltern und zu erniedrigen. Das ganze Experiment ist komplett eskaliert.
Nun sind deutsche Politiker auch nicht die schlausten. Sie entspringen schließlich aus der Mitte der Gesellschaft. Aber irgendjemand hätte es doch geben müssen, der vor den Konsequenzen warnt. Irgend jemand, dem auch die deutsche Geschichte noch bewusst ist. In Berlin liegen ja genug Beton-Quader herum. Für Bundestagsabgeordnete wohl ein Rätsel, was die da sollen, wo Bauland in Berlin gerade so teuer geworden ist.
Und so haben wir in Deutschland die kuriose Situation, dass die Rechtsaußenpartei AfD aktuell die einzigen darstellen, die sich noch für den Erhalt der Grundrechte einsetzen. Grundrechte, die nie zum Spielball der Politik werden durften, wenn es nach den Vorstellungen der Väter unseres Grundgesetzes gehen würdee. Davon will keiner mehr etwas wissen. Und so propagieren alle die Mitte des politischen Spektrums beanspruchenden Parteien eine Politik, die man als faschistisch und rechtsradikal bezeichnen muss.
Um die letzten widerspenstigen Bürger auf Spur zu bringen, entzieht man einfach allen Menschen ihre Grundrechte. Geimpfte machen da mit, das haben sie ja schon bewiesen. Die letzte Instanz, die Bürger noch zum Schutz vor politischen Fehlentwicklungen aufrufen könnte, hat die Politik längst eingekauft. Die völlig unverhältnismäßige „Bundesnotbremse“ wurde von Karlsruhe nicht nur durchgewunken. Man hat der Politik sogar gestattet, in gleicher Weise ungehindert weiter zu machen.
Wenn die höchsten Richter beim Bundesverfassungsgericht schon zu blöd sind, die Konsequenzen ihres Versagens zu erkennen, wie soll es dann ein einfach bestrickter Geimpfter schaffen, hier noch den Überblick zu behalten? Als guter Konsument der mittlerweile eingenordeten Medien, ist man sehr empfänglich für Meldungen, die dem alten Narrativ folgen und bei denen man sich gut aufgehoben fühlt.
Schmerzlich wird es, wenn man irgendwann erkennen muss, dass die Impfung mehr schadet als nutzt. Das lässt sich ja immer noch nicht völlig ausschließen. Die Zahl der Impfnebenwirkungen klettert jedenfalls in unangenehme Höhen. An manchen Tagen hat es mehr Impf- als Corona-Tote gegeben. Der Unterschied ist bis heute nur, dass man bei der Zählung der Corona-Toten gar nicht eifrig genug sein kann, während es sich bei den Impftoten ausnahmslos um Verdachtsfälle handelt, denen nicht näher nachgegangen wird. Auch scheinen Ältere bei nachlassender Impfwirkung schwerer an COVID-19 zu erkranken als Ungeimpfte. So etwas rutscht aber nur dem Lauterbach in einer Maybrit-Illner-Talk-Show raus. Das ist keine Meldung für Nachrichtensendungen oder Zeitungen. Das würde Geimpfte nur verwirren. Das will ja keiner.
Welchen Vorwurf will man Geimpften also machen? Für ihren niedrigeren IQ können sie nichts. Wenn man jahrelang gute Erfahrung mit einem hohen Vertrauen in die Politik gemacht hat, bleibt man bei diesem heilen Weltbild. Und wenn eh nur immer dasselbe in den Nachrichten kommt, hört man auch schnell auf, sich besser zu informieren.
Wir leben daher in einer „Pandemie der Politik“ oder in Zeiten einer „Pandemie der Blöden“. Beim Ziel des Herdenschutzes geht es darum, dass eine Mehrheit durch Impfung ein Maß an Immunität in der Bevölkerung erreicht, dass es ermöglicht, dass auch die kleinere Gruppe der Ungeimpften nur noch ein sehr kleines Risiko einer Infektion hat. Die Geimpften beweisen Ihre Solidarität mit den schützenswerten Ungeimpften. Bei Corona wird dieses Prinzip aktuell umgekehrt. Hier verlangt mit eine Solidarität der Ungeimpften, damit die Geimpften besser geschützt sind. Leider ist das Ziel völlig unsinnig gewählt. Eine Herdenimmunität wird man nie erreichen. Nicht bei dieser Art Virus, nicht bei diesem Übertragungsweg, nicht bei den vielen Mutationen, nicht in einem Land mit offenen Grenzen und nicht mit Impfstoffen, die einen viel zu geringen Wirkungsgrad haben. Auch wenn Geimpfte für diese Fakten und jegliche Form von Logik nicht mehr empfänglich sind, ganz aufgeben sollte man sie noch nicht. Irgendwann, nach der Pandemie wird man den Geimpften viel zu verzeihen haben. Aber wie das mit der Solidarität und der Toleranz läuft, kennen viele ja schon vom altbekannten „der Klügere gibt nach“.