November 29, 2024

Corona-Pandemie: Der miese Umgang mit den Zahlen

„Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe“ soll ein Zitat des ehemaligen britischen Premierminister Sir Winston Churchill sein. Gehört hat den Satz schon fast jeder, nur zu glauben scheint ihn keiner. Das sollte man aber besser tun, denn das politische Handeln beruht auf Zahlen, auf manipulierten Zahlen.

Das fängt schon damit an, dass viele Daten gar nicht erhoben werden. Dann werden Zahlen in den Raum gestellt, ohne diese zu relativieren. Die Zahl der Inzidenzen ist so ein Beispiel. Die Anzahl der Neuinfizierten kann man erst einschätzen, wenn man auch die Zahl der Tests kennt, die zu diesem Ergebnis geführt haben. Gibt s nur wenige Tests, wird auch der Inzidenzwert niedrig sein. Um Monate oder auch nur Tage vergleichen zu können, braucht es einen gemeinsamen Nenner, d.h. das ins Verhältnissetzen mit der Anzahl der Tests. So bleibt die 7-Tage-Inzidenz ein Wert der Manipulation.

Verhältnismäßigkeit nicht gegeben

Zahlen kommen auch ins Spiel, wenn es darum geht die Verhältnismäßigkeit einer Corona-Maßnahme zu bewerten. Das Bundesverfassungsgericht hatte diese Aufgabe, als es um die Bewertung der „Bundesnotbremse“ ging. Sicher konnte man am Anfang der Pandemie noch nicht wissen, wohin die Reise einmal gehen würde. Inzwischen wissen wir alle mehr. Trotzdem kamen die Verfassungsrichter am 30. November 2021 zu einem Urteil, das in der Fachwelt einen Aufschrei auslöste. Dann für die letzte Instanz in unserem Staat „seien die Maßnahmen in der konkreten Situation im Frühjahr 2021 nicht verfassungswidrig. Denn: Die Grundrechtseingriffe dienten dazu, Leben und Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Bei der Beurteilung dieser Gefahrenlage habe sich der Gesetzgeber auf tragfähige Erkenntnisse gestützt, die ihm zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung standen.“ (Quelle: tagesschau.de)Zur Überprüfung und als Basis ihres Urteils stützten sich die Richter auf dieselben Quellen, wie damals die Regierung auch. Eine solch schlampige Beweisführung erwartet man eigentlich nur in Bananenrepubliken.

Kurios ist auch, dass man Grundrechtseingriffe für zulässig hält, wenn es um die Gesundheit der Bevölkerung geht. Im Grundgesetz kommen nur leider die Begriffe „Gesund“ und „Gesundheit“ überhaupt nicht vor. Auch „Impfung“, „Kontaktbeschränkung“ oder „Ausgangssperre“ findet man nicht. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, die Gesundheit der Bevölkerung zu garantieren und Schritte vorzunehmen, dies über die Köpfe der Bürger hinweg durchzusetzen. Rauchen und Alkohol schaden der Gesundheit, sind aber in Deutschland nicht verboten. Auch dass eine viel zu großer Teil der Bevölkerung übergewichtig ist, sorgt nicht dafür, alle Menschen auf Diät zu setzen. Das Grundgesetz lässt so etwas – bis jetzt – nicht zu.

Am 27. März 2020 lag die Zahl der Neuinfektionen bei 6.973, der Gipfel der ersten Welle. Am 8. Januar 2021 gab es 30.568 Neuinfektionen bei einer 7-Tage-Inzidenz von 149. Die höchste Inzidenz der zweiten Welle wurde mit 175 am 11. Januar 2021 erreicht. Die höchste Zahl an Neuinfektionen mit 29.254 gab es in der dritten Welle am 15. April 2021, die höchste bis dahin gemessene 7-Tage-Inzidenz von 176,5 folgte zwölf Tage später. Im Vergleich zur zweiten Welle war die erste Welle ein kleine Woge, alle Maßnahmen im Jahre 2020 somit eher unverhältnismäßig.

Etwas ungenauer wird die Beurteilung beim Vergleich mit der vierten Welle. Am 25. November 2021 sorgte die verbreitungsfreudige Delta-Variante in Kombination mit Vergünstigungen für Geimpfte und Genesene für einen Anstieg der Neuinfektion auf den neuen Rekordwert von 76.399. Während sich di Neuinfektionen in der zweiten Welle nur vervierfacht haben, sorgte Welle 4 für eine Steigerung um den Faktor 11 gegenüber dem Infektionsgeschehen am Anfang der Pandemie. Der Höchstwert der 7-Tage-Inzidenz folgte mit 488,3 am 1. Dezember 2021, auch eine Steigerung um das mehr als dreifache.

Da darf man schon den Nutzen der Impfungen in Frage stellen. Eine Eindämmung der Pandemie hat die Impfung nicht gebracht. Trotzdem wird jetzt die Impfpflicht gefordert, weil man glaubt, wenn man ein untaugliches Mittel oft und zahlreich genug einsetzt, wird sich schon ein Erfolg zeigen. Die Zahlen geben das leider nicht her.

Die Zahlenspiele von BionTech

Um eine bedingte Zulassung für seinen Impfstoff zu erhalten, hat BionTech eine Studie mit 40.137 Personen durchgeführt. 19.965 Personen wurden geimpft, der Rest gehörte zur Placebo-Gruppe. Nun kann man nicht gezielt Menschen infizieren, das wären dann ja Menschenversuche. Aber man kann diese Gruppen untersuchen, die sich auf natürliche Weise im Verlauf der Testphase in ihrem Umfeld infizieren. Das waren leider nicht so viele Fälle. Sicher erkrankt mit deutlichen Symptomen sind nur 170 Personen. 8 bei den Geimpften, 162 in der Placebo-Gruppe ohne Impfung. Daraus hat man dann die publizierte Schutzwirkung im Umfang von 95 Prozent errechnet. Für jeden Statistiker eine viel zu geringe Zahl, um daraus eine Aussage abzuleiten. Nun gab es allerdings eine Zahl von 3.580 Personen, die größtenteils nur leichte Symptome zeigten. Weil deren Verteilung in den Gruppen sich nicht groß unterschieden haben, hat BionTech einfach diese Personen nicht weiter getestet, um festzustellen, ob eine Erkrankung vorlag. Wären alle durch PCR-Test als Infizierte markiert worden, was beim sensiblen PCR-Test mehr als wahrscheinlich war, dann hätte die Impfung leider nur einen Schutzeffekt in Höhe von 55,3 Prozent gehabt. Natürlich viel zu wenig, um damit auf den Markt zu gehen.

Die Geschichte ist bekannt. BionTech ist mit der geschönten Darstellung der Wirksamkeit durchgekommen, hat eine bedingte Zulassung erhalten und wurde in den Medien von den befragten „Wissenschaftlern“ in den höchsten Tönen gelobt. Aber wenn man mit den Zahlen der BionTech-Studie noch ein wenig weiter rechnet, erhält man eine weitere wichtige Aussage in Hinblick auf die Impfung. Die Zahl der Erkrankten war ja vor allem deshalb so niedrig, weil sich nicht genug angesteckt haben. Die Wahrscheinlichkeit deutlich, d.h. mit merklichen Symptomen, zu erkranken, lag in der Placebo-Gruppe bei 0,803 Prozent. Wenn man diese Quote auf die Gesamtbevölkerung anwendet, würde das bedeuten, dass zumindest für einen Zeitraum von wenigstens zwei Monaten lediglich 668.174 Personen an COVID-19 erkranken. Mit Impfung wären das nur 33.338, oder anders ausgedrückt, eine Zahl von 634.835 Personen wären die Nutznießer der Impfung (die berühmten 95 Prozent). Dafür müssten aber bei einer Impfquote von 85 Prozent über 70,7 Millionen  Menschen geimpft werden. Damit 0,9 Prozent der Geimpften geschützt sind, gehen 70 Millionen Menschen das unnötige Risiko von Impfnebenwirkungen ein. Ist das verhältnismäßig?

Faktor Gefährlichkeit des Virus

Als die Delta-Variante Alpha ablöste, hieß es immer, dass diese neue Mutante ansteckender und gefährlicher wäre. An dieser Behauptung wurde auch dann noch festgehalten, als Studien aus England längst das Gegenteil bewiesen haben. Delta ist deutlich ansteckender, aber im Vergleich zu Alpha folgen aus einer Infektion weniger schwer Verläufe. Nehmen wir die aktuellen Zahlen aus Deutschland.

Am 30. September 2021 gab es in der Addition über 4,22 Millionen Infizierte seit Beginn der Pandemie. Diese Zahl hat sich bis zum 29. Dezember auf 7,06 Millionen gesteigert. Bei kumulierten 93.720 Todesfällen lag die Sterblichkeitsrate nach einer Infektion bei 2,22 Prozent. In der Zeit vom 30. September wuchs die Zahl der Infektionen um 2,553 Millionen Fälle und es kam zu 17.503 zusätzlichen Todesfällen. Die Sterblichkeitsrate betrug in diesem Zeitraum also nur noch 0,62 Prozent. Nicht sehr viel, denn die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren liegt weiterhin bei unter 1 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu versterben liegt somit rechnerisch bei weniger als 0,0061 Prozent.

Die Impfquote der Doppeltgeimpften wird aktuell mit 70,9 Prozent angegeben. Allerdings gibt es über 4 Millionen Kinder, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist sowie Schwangere, Allergiker und anders vorerkrankte Menschen, die man nicht impfen kann. Tatsächlich sind es nur ca. 77 Millionen Menschen, die für eine Impfung in Frage kommen. Von diesen Zielpersonen sind inzwischen 76,57 Prozent geimpft. Zwar wurden schon viele Genesene in der Zwischenzeit insinniger Weise auch noch geimpft. Sicher nicht die Genesenen der letzten zwei Monate. Wenn man nur diese 2,287 Millionen den Geimpften hinzurechnet, kommen wir auf eine Quote von 79,54 Prozent. Und dann fehlen immer noch die schon eingeräumten 3-5 Millionen Impfungen, die von Haus- und Betriebsärzten bisher nicht an das System vom RKI gemeldet wurden.

Das von der Regierung ausgegebene Impfziel ist wahrscheinlich längst erreicht. Bei den über 60-jährigen ist das schon länger bekannt. Bei der Gruppe der 12 bis 59-jährigen werden die Zahlen weder sauber berechnet noch alle Daten mit einbezogen.

Pandemie der Ungeimpften?

Wenn es aktuell, wie von Politik und vermeintlicher „Wissenschaft“ vielfach behauptet, eine Pandemie der Ungeimpften ist, dann rechnen wir das mal durch. Wenn 90 Prozent, und das war immer die genannte magische Quote der Ungeimpften, der Neuinfizierten keine Impfung hatten, und es aktuell 18 Millionen Ungeimpfte gibt, dann müssen sich in den letzten zwei Monaten 14,5 Prozent von diesen infiziert haben. Ist das plausibel?

Nehmen wir die Todesfälle: 15.753 müssten dann auf da Kono der Ungeimpften gehen, d.h. 0,087 Prozent der Ungimpften sind in den letzten zwei Monaten verstorben. Nicht sehr viele. Rechnet man das auf 12 Monate hoch, kommt man auf 0,52 Prozent. Das ist somit weniger als die Hälfte der jährlichen Sterberate in Deutschland, die bei 1,18 Prozent für das Jahr 2020 liegt. Die Sterberate ist somit für Geimpfte um den Faktor neun niedriger. Braucht es da noch Corona-Maßnahmen?