Große Ereignisse rufen sie eigentlich immer auf den Plan. Menschen, die genau wissen, warum etwas gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Das World Trade Center wurde unter der Anleitung und mit Hilfe der CIA zerstört. Vielleicht die immer noch verbreitetste Verschwörungstheorie, die nicht nur durch einige Fakten belegt wird. Vor allem hat dieser Terrorakt zu Folgen geführt, die manchen Menschen und Organisationen schon sehr gelegen kamen. Das ist dann der Turbo für alle möglichen Phantasieausbrüchen.
Wie ist es nun mit Corona? Das sich rasend schnell über den Erdball verbreitende Virus sorgt für mehr Fragen, als die Fachwelt Antworten parat hat. Offene Fragen geben dann aber immer viel Spielraum für Spekulationen und inzwischen sehr beliebt: Fake News.
Dass das Virus dort zuerst ausgebrochen ist, wo die Chinesen ein Labor zur Virenforschung betreiben, ist ein blöder Zufall. Angeblich soll es im letzten Jahr ein Treffen verschiedener Militärs im Raum Wuhan gegeben, weshalb die Chinesen schon die Amerikaner bezichtigt haben sollen, dass diese das Virus mitgebracht haben.
Offiziell soll der Virus vom Tier auf den Menschen übergesprungen sein auf einem Tiermarkt in Wuhan. Beim heiteren Tierarten-Bingo scheint sich jetzt eine Mehrheit auf die Fledermaus eingeschossen zu haben. Wenn neben Hunden und Katzen auch Fledermäuse auf dem Speiseplan der Chinesen stehen, kann das schon sein.
Vielleicht ist es wirklich so, dass hier das Virus auf den Menschen übergesprungen ist und es sich hierbei um eine neuartige Mutation eines seit über 15 Jahren bekannten Quälgeistes handelt.
Bekannt ist, dass dieses Virus sich erstaunlich schnell verbreitet, sehr lange braucht, um beim neuen Wirt Symptome zu zeigen und dass es eher für alte Menschen vor allem mit Vorerkrankungen gefährlich ist. Die schnöde Influenza-Grippe sorgt jedes Jahr für zigtausend Erkrankte und nicht gerade wenigen Toten. Von amtlichen 1.600 werden hier gerne auch mal über 20.000 Tote durch die klassische Grippe genannte. Eine Schlagzeile ist das kaum wert. Mit Influenza haben wir uns arrangiert.
Um mehr Angst und Schrecken zu verbreiten, ist man dann dazu übergegangen, den Namen von Viren mit einer Tierart zu versehen: Schweinegrippe, Hühnerpest und Rinderwahnsinn.
Für den „Neuartigen Coronavirus“ gibt es nur die eher kryptische Bezeichnung Covid-19, aber um Sympathiewerte geht es ja nicht. Das Virus hat nämlich einiges an Ärgerpotential. Viele werden krank und merken es nicht einmal. Zumindest aber unter Umständen erst nach 14 Tagen. Bis dahin kann man dann eine stattliche Zahl an Menschen anstecken.
Stresstest für Gesellschaft, Gesundheitssystem und Wirtschaft
Zum Glück sterben junge vitale Menschen nicht daran, für Kinder scheint es total harmlos zu sein. Wer aber Opi nicht umbrimgen will, sollte zu älteren Mitbürgern Abstand halten. Eigentlich ist dieses Virus das ideale Objekt für einen weltweiten Stresstest. Hohe Infektionsrate, schwierige, zumeist späte Diagnose und vor allem noch keine gezielten Erkenntnisse über die genauen Übertragungswege. Wäre so ein Virus tödlicher, dann wäre der Planet schon zu Weihnachten fast menschenleer.
Was spricht also gegen die Verschwörungstheorie, das hier gezielt mit diesem Virus der Ernstfall getestet wird. Auf so eine Pandemie sind wir nicht wirklich vorbereitet, wie die aktuellen Erfahrungen zeigen. Ausgangssperre, Stillstand des öffentlichen Lebens, der Unternehmen und Gewerbebetriebe – das kann man nicht wie eine Feuerübung ansetzen und mit Schaufensterpuppen arbeiten. Keiner würde da ernsthaft mitmachen.
Mit einem echten Virus und realen Sterberaten sieht die Sache schon anders aus. Ob die extrem einschneidenden Maßnahmen, die viele Firmen und Menschen an die Grenze ihrer wirtschaftlichen Existenz treiben, wirklich alle sein müssen, sei mal dahin gestellt. Wir sammeln aber wichtige Erfahrungen und Daten, die es uns dann ermöglichen, auf einen neuerlichen, unter Umständen sehr viel tödlicheren Virus adäquat und erfolgreich zu reagieren.
Noch sind wir etwas konzeptlos. Aber die Chance ist da, wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. So ein Stresstest für Gesellschaften ist sicherlich enorm wichtig, aber in Anbetracht der enormen Kosten eher unwahrscheinlich. Der volkswirtschaftliche Schaden der Corona-Krise wird bei weitem alle Kriegs- und Katastrophenkosten der letzten Jahrzehnte locker in den Schatten stellen.
Anders sieht die Sache aus, wenn das Militär einmal mit dem Virus als Biowaffe Erfahrungen sammeln möchte. Ist es möglich, bei den vielfältigen Verflechtungen auf der Welt und den inflationär wachsenden Flugrouten, ein Virus in einem Land frei zusetzen, ohne dass das ins eigene Land zurückschwappt. Für die Erkenntnis wäre sicher jede Geldmenge vorhanden.
Der herbeigesehnte Börsencrash
Apropos Geld. Schon seit gut einem Jahr reden Wirtschaftsfachleute von einer schwächelnden Wirtschaft und daher einem Niedergang der Börsen. Leider ist das nie so eingetreten. Ständig mussten die wirtschaftlichen Erwartungen nach oben korrigiert werden. Das nervt auf Dauer.
Mit einer kleinen Finanzspritze für Forschungseinrichtungen und Wissenschaftler lässt sich nicht nur ein passendes Virus schaffen. Man hat auch gleich die passenden Fachleute auf der Gehaltsliste, die dann der Öffentlichkeit die Geschichte vom gefährlichen Virus erzählen können.
Das ist immerhin eine Verschwörungstheorie, die für sehr viel Geldbewegungen sorgt, und immer wo Geld im Spiel ist, kommt man der Wahrheit schon sehr nahe. Mit dem Börsencrash hat es nämlich hervorragend geklappt. Noch nie hat die Börse an einem Tag so viel auf einmal verlieren, wie dieser Tage als Folge von Corona. Eine komplett überzeichnete Börse bietet jetzt wieder Einstiegskurse und Raum für allerlei Zockerspielchen.
Aber auch wenn jetzt viele Deutsche jetzt daheim abhängen und mitunter gar nicht wissen, was mit der Zeit in den eigenen vier Wänden anzufangen ist, wird die Aktie bei uns kein beliebtes Objekt der Geldanlage werden. Schade eigentlich und ziemlich blöde. An der Börse kann man gerade richtig Geld „verdienen“. Einige Aktien haben bereits wieder 25 bis 30% plus gemacht und dass in nicht einmal zwei Wochen. Bis man diese Rendite mit einem Sparbuch erzielt müssen schon sehr viele Zinseszins-Effekte greifen und vor allem müsste es erst einmal wieder Zinsen auf Spareinlagen geben. Die Börse ist und bleibt aber ein Umverteilungsspiel des Geldes von Arm zu Reich.
Ein Werk von Frauen
Nicht ganz ernst gemein ist die Theorie, dass das neuartige Corona-Virus von einer Frau geschaffen worden sein muss:
- alle Kneipen geschlossen,
- kein Fußball mehr im Fernsehen,
- vier Wochen lang Zeit für kleinere Arbeiten im Haushalt,
- Symptome wie bei einer Grippe – da reagieren Männer sehr empfindsam,
- es wurde nach einer Biersorte benannt.
Das sind sehr plausible Argumente. Aber selbst, wenn man all diese zum Teil vielleicht sogar wilden Theorien ignoriert, bleiben immer noch Fragen und Ungereimtheiten.
Man darf sich wundern – auch wenn man kein Verschwörungstheoretiker ist
Gerade explodieren die Zahlen der Infizierten. In über 177 Ländern konnte das Virus bisher nachgewiesen werden. Spitzenreiter ist das Land mit dem Trump-Gen. „America First“ bedeutet inzwischen auch, dass die USA China in allen virologischen Belangen überholt hat. Mehr Infizierte, mehr Tote und vor allem wesentlich düstere Aussichten. Insbesondere, wenn sich jetzt eine Fönfrisur ans Mikrofon stellt, die vor zwei Wochen noch alles belächelt und als Kampagne und Wahlkampftrick der gegnerischen Partei hingestellt hat, jetzt das amerikanische Volk auf 240.000 Tote in diesem Jahr vorbereitet.
China hingegen hat inzwischen geringere Zuwachsraten als der Vatikan. Dort hat man das Virus von Anfang an ernst genommen. Die Region, in der das Virus zuerst auftauchte wurde komplett abgeriegelt. Aber eben nur diese Region. Shanghai, Beijing und Hong Kong waren keine Städte mit Ausgangssperre und Reiseverbot. Trotzdem hat sich das Virus in der ganzen Welt verbreitet und nicht in China. Kann das mal bitte einer erklären?
Wuhan ist eine reine Industriestadt und weit davon entfernt, einen Ruf als touristische Attarktion zu haben. Apres-Ski-Parties und Karnevals-Sitzungen gibt es dort nicht. Trotzdem hat der Ort Ischgl mehr zur Verbreitung des Virus beigetragen, als der Ursprungsort. Sind die Skiläufer zum Vorglühen nach Wuhan gereist? Welche Geschäftsbeziehungen pflegt die Millionenstadt im Zentrum Chinas mit Norditalien, die es zu anderen Städten in China nicht gibt?
Der traditionell in Südostasien übliche Mundschutz kann es doch eigentlich nicht sein, denn führende Virologen bei uns halten das für keine erfolgversprechende Strategie, sich damit vor dem Virus zu schützen. Auch das Tragen von Gummihandschuhen hilft in keinster Weise. Die Chinesin, die das Virus zu einer bayrischen Firma gebracht hat, war weder im Flugzeug, noch in Supermärkten oder Restaurants für die dort anwesenden Personen ansteckend. Aber in der Firma für Menschen, die über eine längere Zeit den Raum mit ihr geteilt haben.
Solange es um COVID-19 immer neue Fragen aber keine Antworten gibt, wird es auch weiterhin Verschwörungstheorien geben. Viel Spaß beim weiteren Herumspinnen.