Wie kann man ein Beratergremium nennen, dass aus Pseudo-Fachleuten, Lobbyisten und Weisungsabhängigen besteht? Gremium der Dilettanten? Als solche kann man zumindest einige davon sicher nicht benennen. Die wissen schon genau, was sie da tun, aber es stört sie nicht.
Im Grunde sind sind es Verschwörungspraktiker, denn dass was dieses Gremium der Politik vorschlägt, ist nichts anderes als eine Verschwörung gegen die Bevölkerung. Lockdowns, die nur in einer Größenordnung von 0,2% Todesfälle verhindern konnten. Maskenpflicht im Außenbereich, was auch nicht mehr bringt, und Ausgangssperren, die einen völligen Unfug darstellen. Wissenschaftlich fundiert und durch Zahlen untermauert war von Anfang an nichts. Weil man zwei Jahre lang auch gar nicht versucht hat, diese Daten zu generieren, bleiben diese Maßnahmen bis jetzt das Mittel der Wahl. Es fehlen ja vermeintlich die Gegenargumente, weil man solcher erfolgreich zwei Jahre lang zu verhindern suchte.
Man sollte sich daher das von der Regierung Scholz/Lauterbach zusammengestellte Gremium einmal genau unter die Lupe nehmen. Wären das unabhängige Fachleute aus verschiedenen Bereichen, müsste viel mehr diskutiert werden. Von den durchtriebenen 19 werden die fragwürdigen Empfehlungen immer schnell und einstimmig festlegt. Da spricht viel dafür, dass diese nicht nur gezielt ausgewählt wurden, sondern dass denen gleich mit auf dem Weg gegeben wurde, welches Ergebnis und Abstimmungsverhalten gewünscht ist.
Die Liste der politisch gewünschten Experten
Auf der Website der tagesschau heißt es so schön: „Mit einem neuen Expertengremium will die Bundesregierung ihre Beratung in der Corona-Pandemie breiter aufstellen, darunter Virologen, Epidemiologen, Soziologen und Psychologen sowie weitere Fachleute. Die enge Zusammenarbeit mit diesen Wissenschaftlern solle Grundlage seiner Politik sein, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der selbst Epidemiologe ist und viele der Expertinnen und Experten kennt. Viele der 19 Namen dürften auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt sein, doch es sind auch weniger bekannte Fachleute dabei.“
Selten so gelacht und im Grunde nur die Umschreibung dafür, dass Gesundheitsökognom und Weniger-Epidemiologe Lauterbach sich gerne mit Gleichgesinnten umgibt. Zumindest erlebt man dann bei den Empfehlungen keine Überraschung. Interessant ist, dass unter all den „Fachleuten“ kein einziger Jurist vertreten ist. Aber wenn es um die Einschränkungen von Grundrechten geht, kann man ein Veto und die Verteidigung des Rechtsstaates nicht gebrauchen.
In der Übersicht setzt sich das Gremium wie folgt zusammen:
Es fehlen also Fachleute aus den Bereichen Wirtschaft, Handel, Gastronomie, Kultur und Recht. Das sind aber genau die Bereiche, die am stärksten gelitten haben. Offenbar ist es das Ziel der neuen Regierung unter dem Scholzomaten und dem Panikminister, diese Bereiche auch weiterhin leiden zu lassen. Die ganze Zusammensetzung deutet nur auf eines hin: Um jeden Preis eine Impfpflicht durchzuboxen. Hier das Gremium des Bösen in alphabetischer Reihenfolge:
Reinhard Berner
Berner ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Dresden. Als Studienleiter startete er im Mai 2020 eine Untersuchung zur Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus an sächsischen Schulen. Er ist also Fachmann und Befürworter von Schulschließungen. Ein Skeptiker von Maßnahmen, die sich gegen Kinder richten, wäre sicherlich besser gewesen. Auf Schulschließungen kommt der Lauterbach und von allein.
Cornelia Betsch
Betsch ist Psychologin und Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt. Sie leitet zudem die Arbeitsgruppe Gesundheitskommunikation am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Im März 2020 startete sie eine großangelegte Studie zur Impfbereitschaft der Deutschen – die COSMO-Studie. Sie ist also Fachfrau dafür, möglichst viele Menschen von einer Impfung zu überzeugen. Eine Empfehlung zur Verabschiedung einer gesetzlichen Impfpflicht braucht der Lauterbach auch nicht.
Melanie Brinkmann
Die Virologin von Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. Sie ist allerdings auf Krebstherapie spezialisiert und keine Expertin für Virologie oder Immunologie. Melanie Brinkmann gehörte bereits im ersten Pandemiejahr zum Beraterstab der damaligen Bundesregierung. Sie ist eine unbelehrbare Verfechterin der No-Covid-Strategie und wurde dafür von Stefan Aust als „Quacksalberin“ bezeichnet. Die Realität hat die hirnlosen Phantastereien dieser Dame längst widerlegt. Eine Stellungnahme dazu hat sie bisher nicht abgegeben. Wahrscheinlich zu peinlich. Als häufiger Gast in Talk Shows hat sie sich den Ruf eines Fallbeils verdient. Das Verbreiten apokalyptischer Todeszahlen ist ihr Spezialgebiet. Zitat: „Ich halte es allen Menschen gegenüber, die sich nicht impfen lassen können, für unverantwortlich, sich nicht impfen zu lassen wenn man es denn kann – ich habe große Sorge vor der anstehenden Winterwelle.“ (Mail vom 02. September 2021)
Sie rät insbesondere schwangeren Frauen zur Impfung, was in Anbetracht des Verbotes von Geschlechtsverkehr bei den Teilnehmern der Impfstoff-Studien mehr als fraglich ist.
Alena Buyx
Die Medizinethikerin und Hochschullehrerin ist seit 2020 Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. Das Gremium berät Gesellschaft und Politik und erarbeitet Stellungnahmen, etwa zu Präimplantationsdiagnostik, Sterbehilfe oder eben – wie in der Corona-Pandemie zur Impfpflicht. Das bewusst als „schönes Gesicht“ eingesetzte Lobbymonster einer verdrehten Ethikauffassung. Ethik, Moral und Schutz der Bürger vor Übergriffen auf deren Grundrechten sind dieser Dame völlig gleichgültig. Von ihr werden Empfehlungen jenseits der Faktenlage gegeben. Der Ethikrat spricht sich für eine Impfpflicht aus. Weil es weder einen Schutz vor Erkrankung noch vor Weitergabe des Virus gibt, bezieht sich diese Empfehlung allein auf den Schutz des Gesundheitssystems. Dieses war nur in der gesamten Zeit der Pandemie nie Überlastet oder auch nur ansatzweise in Gefahr. Eine Empfehlung sollte aber nicht auf Visionen, sondern auf Fakten beruhen.
Jörg Dötsch
Die Berufung des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin hatte zuletzt vor Schulschließungen in der vierten Welle gewarnt. Er verwies auf Untersuchungen, laut denen die Ansteckung bei Kindern und Jugendlichen eher nicht in den Schulen, sondern hauptsächlich im familiären Umfeld erfolge. Der erste in der Liste, von dem eine abweichende Meinung zu erwarten wäre.
Christian Drosten
Der Chefvirologe der Berliner Charité ist das Gesicht der Pandemie. Schon die alte Bundesregierung von Kanzlerin Angela Merkel und viele Landesregierungen hörten bisher auf seinen Rat. Drosten gehört von Anfang an zu den Warnern. Kein Wunder, denn er gehört zu dem verschworenen Kreis von Fachleuten um Dr. Fauci, die versucht haben, die Verbreitung von SARS-COV-2 in Folge eines Laborunfalls zu vertuschen. Fraglich auch seine Haltung bei dem von ihm mitentwickelten PCR-Test. Was er früher für ungeeignet weil viel zu sensibel hielt, kommt ihm in dieser Pandemie gerade recht, um die Zahl der vermeintlichen Infektionen möglichst hoch darstellen zu können. Er warnt vor einer neuen Omikron-Variante im Herbst, die nach seiner Auffassung auch sehr viel gefährlicher sein kann. Von einer Ansteckungsgefahr wie bei Omikron aber eine Gefährlichkeit wie bei Delta ist bei ihm die Rede. Das wäre für ein Virus ein sehr ungewöhnlicher und unwahrscheinlicher Evolutionsschritt, aber wenn es der Sache dient, wird weiter Angst gemacht.
Christine Falk
Die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie ist Biologin, kann sich daher zu medizinischen Fragen gar nicht äußern. Zitat: „Da ich keine Medizinerin bin, darf ich keine ärztlichen Ratschläge geben“ (Mail vom 17. Nov. 2021). Sie wirbt aber für mehr Impfungen und vergleicht die Ungeimpften in der Pandemie auch schon mal mit einem Elfmeter beim Fußball ohne Torwart.
Den Unfug „Umgeimpft bedeutet: Der Körper hat überhaupt keinen Schutz vor diesem Virus“ verbreitet Falk regelmäßig in den Medien und war wiederholt Gast im ZDF bei Maybrit Illner und Markus Lantz. Von den im ersten Pandemiejahr 1,75 Millionen Infizierten sind offiziell 1,35 Millionen genesenen, ohne Impfung und Behandlung. Inzwischen gab es 15,8 Millionen Infektionen von denen offiziell 12,3 Millionen genesen sind, und von denen waren ganz sicher nicht alle geimpft, vor allem wenn das mit der „Pandemie der Ungeimpften“ stimmen sollte. Die Frage, die sich dann stellt ist, wie diese vielen Millionen Menschen genesen konnten, wenn man ohne Impfung völlig ungeschützt ist? Die Falck ist vielleicht in der Lage kleinen Kindern medizinische Dinge mit bunten Grafiken zu erklären. Für ein Expertengremium fehlt es nachweislich an Kompetenz.
Ralph Hertwig
Hertwig ist Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Als Kognitionspsychologe beschäftigte er sich unter anderem mit der Risikowahrnehmung und den Entscheidungsstrategien in der Corona-Pandemie. Hertwig ist Mitglied der Leopoldina. Was kann jemand wie er dazu beitragen, dass den Aufgaben in der Pandemie mit den geeigneten Mitteln begegnet wird? Gar nichts. Seine Aufgabe ist es, Maßnahmen zu entwickeln, mit denen mehr Menschen gegen ihre eigene Überzeugung in eine Impfung getrieben werden. Psychospielchen zur Willensbeugung. Was für eine toller Fachmann.
Lars Kaderali
Der Bioinformatiker Kaderali arbeitet am Institut für Bioinformatik an der Universitätsmedizin Greifswald. Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, hat er Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in der Corona-Pandemie beraten. Sie soll ihn auch vorgeschlagen haben, nachdem er seine Linientreue unter Beweis gestellt hat. Anfang November warnte er davor, dass die Inzidenz im Winter auf 400 steigen könnte – das war jetzt wirklich keine Leistung. In einem Blog-Beitrag wurde hier im Sommer schon eine Inzidenz von 800 für möglich erachtet, auf 1.500 ist die Inzidenz dann tatsächlich geklettert. Er schlug zudem vor, dass jeder erst nach einem Test öffentliche Einrichtungen aufsuchen sollte.
Christian Karagiannidis
Christian Karagiannidis ist Leiter des DIVI-Intensivregisters was zum RKI gehört und ist damit ein Angestellter der Regierung. Ein unabhängiges Gremium sollte nicht aus Personen gebildet werden, deren berufliche Karriere davon abhängig ist, welche Empfehlung man ausspricht. Er äußerte sich immer wieder besorgt über die Zahl der Intensivpatienten in den Krankenhäusern und befeuerte damit die Sorge um das Gesundheitssystem. Wie man heute weiß, eine falsche Panik. Die Politik hat nach seiner Auffassung die Delta-Welle total unterschätzt und sich im kritischsten Moment in den Bundestagswahlkampf verrannt. „Ich würde empfehlen, dass die nächste Bundestagswahl verlegt wird, sollte sie noch einmal in eine kritische Phase einer Pandemie fallen.“ Zur Erinnerung, vor der Bundestagswahl lag die 7-Tage-Inzidenz bei maximal 70. Was war daran kritisch? Hinterher kann man immer meckern. Die Glaskugel des Christian K. scheint aber nicht wirklich gut zu funktionieren. „Die Omikron-Welle wird auf Kliniken stoßen, die längst am Limit sind, und mit Geld kann man das Problem nicht lösen“, sagt er. Sein Geldproblem wurde sicher schon gelöst. Dank Omikron und einem kaum noch existenten Delta-Virus ist der Anteil der COVID-19 Patienten auf den Intensivstationen inzwischen auf 9 Prozent gesunken, während der Anteil freier Betten bei 16 Prozent liegt.
Heyo Kroemer
Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité ist ein Pharmakologe. Mit seinem Gutachten zum Bund-Länder-Treffen im Januar 2022 geriet er selbst in die Schlagzeilen. Seine deutlichen Schilderungen sollen damals mit dazu beigetragen haben, dass einige Ministerpräsidenten dann doch weitere Einschränkungen mittrugen. Außerdem warnte er bis zuletzt immer wieder vor einer Überlastung der Intensivstationen. Also ein weiterer Schwarzmaler nach dem Geschmack von Karl Lauterbach. Nichts davon beruht auf Fakten, aber das kümmert bei der Berliner Charité schon lange keinen mehr. Immerhin hat das bekannteste deutsche Krankenhaus bei all den deutlichen Positionierungen inzwischen gute Gründe an dem Narrativ festzuhalten, um nicht einen deutlichen Einbruch beim eigenen Renommee zu erleben. Nichts für ungut, aber bei manchen Menschen genügt ein Blick ins Gesicht, um auf dessen Intelligenz zu schließen.
Thomas Mertens
Die ärmste Socke in der Pandemie ist der 71-jährige Virologe Thomas Mertens. Er ist seit 2004 Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Aufgabe der ehrenamtlich arbeitenden und politisch unabhängigen Kommission ist es, auf wissenschaftlicher Grundlage Empfehlungen für die notwendigen Schutzimpfungen in Deutschland vorzubereiten. Während die Stiko für Empfehlungen bis zu drei Jahren Zeit gegeben wurde, sollten in der Corona-Pandemie auf einmal innerhalb von 3 Tagen Empfehlungen gegeben werden. Als diese nicht kamen, wurde Mertens von der Politik unter Druck gesetzt und den Medien zerrissen. Um Booster-Impfunge zu befürworten, sollte man aber schon die ohnehin wenigen Studien sichten dürfen. Am Ende wuchs der Druck so stark, dass er sogar seine Äußerung zu Kinder-Impfungen bedauerte. Freiwillig tat er das sicher nicht. Mertens sind inzwischen die Flügel soweit gestutzt worden, dass der wahrscheinlich auch Zyklon B als Haarpflegemittel empfehlen würde, wenn es die Politik von ihm verlangen würde.
Michael Meyer-Hermann
Meyer-Hermanns ist mit seinen mathematische Modellierungen als Leiter der Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung als Hardliner bekannt geworden. Darum lud ihn schon Kanzlerin Angela Merkel überraschend zu einem Bund-Länder-Treffen ein, um die Ministerpräsidenten auf Panikkurs zu bringen. Richtig zufrieden war der Angstmacher mit dem Ergebnis aber nicht: „Die Maßnahmen, die erfolgt sind, sind nicht die, die ich mir erhofft hatte“, wurde er vom ZDF zitiert. Zuletzt bezeichnete er das Auslaufen der Notfall-Lage als „absurde Entscheidung“. Mit einem solchen Menschen im Gremium weiß man schon vorher, was empfohlen wird. Da kann man sich das Gremium auch gleich schenken.
Johannes Nießen
Der Mediziner ist seit 2019 Chef des Kölner Gesundheitsamts. Als man den ersten Omikron-Fall in Köln identifizierte, warnte Nießen eindringlich vor dem raschen Ausbreiten der Variante und plädierte für schnellstmögliche Auffrischungsimpfungen. Was kann so ein Mensch in einem Expertengremium leisten? Warum hat man nicht Friedrich Pürner berufen? Der war ebenfalls Chef eines Gesundheitsamtes, ist Virologe, wurde aber aufgrund seiner kritischen Äußerungen bezüglich der Erfassung der Infektionszahlen des Amtes enthoben. Sogar mehrfach. So ein Mann konnte zumindest für Diskussionen im Expertengremium sorgen. Aber Diskussionen und abweichende Meinungen sind in diesem Gremium höchst unerwünscht.
Viola Priesemann
Priesemann phantasiert als Physikerin die Auswirkungen von Covid-Maßnahmen auf das Pandemiegeschehen. „Die Daten, auf denen Frau Dr. Priesemann ihre Modellierungen stützt sind allgemein über die gängigen öffentlich Kanäle verfügbar; ihr Spezialgebiert ist dabei auch die epidemiologische Ausbreitung bzw. Einbeziehung verschiedener Schutzmaßnahmen und die daraus resultierende Berechnung mehrerer möglicher Szenarien für den weiteren Pandemieverlauf“ (Mail vom 02. Februar 2022). Inzwischen dürfte allgemein bekannt sein, dass die Datenlage dürftig ist. Berechnung auf Grundlage der RKI-Daten haben daher höchstwahrscheinlich weniger Aussagekraft also der Blick in die Zukunft mittels Tarot-Karten. Auch die Priesemann ist eine Verfechterinnen eines harten Lockdowns und einer No-Covid-Strategie. Die „Bild“ bezeichnete sie daher nicht ganz zu unrecht als „Lockdownmacherin“, was für einen Sturm der Entrüstung nicht nur in Wissenschaftskreisen sorgte. Hier passt die Redewendung mit den Krähen sehr schön.
Leif Erik Sander
Der Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfforschung der Charité beschäftigt sich mit der COVID-19-Impfung. Er ist Impffreund und Hardliner. So machte er sich stark für ein rasches Boostern und plädiert jetzt in der vierten Welle für 2G-Regeln plus Testen und Masken. Er ist der dritte Berater aus der Charité. Welche unterschiedliche und bewusstseinserweiternde Sichtweise ist denn bitteschön von solch einem Menschen zu erwarten. Da wird man schon im Kreis der Putzkräfte suchen müssen, um eine abweichende Meinung zu der von Kroemer und Drosten zu finden.
Stefan Sternberg
Nach Bioinformatiker Kaderali ist der Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim Stefan Sternberg schon das zweite Mitglied aus dem Bundesland Mecklenburg-Vorpolen und damit wohl sicher auch eine Empfehlung von Manuela Schwesig. Welchen Erkenntnisgewinn das Gremium aus den kommunalen Erfahrungen des erst 37-Jährigen SPD-Politikers erzielen kann, bleibt unklar. Zu viele Erfahrungen werden das nicht sein. 17 Prozent seiner Einwohner haben sich bisher infiziert, 14 Prozent sind inzwischen offiziell genesen. Im Bundesdurchschnitt haben sich bis heute 19 Prozent infiziert. Diese Werte sind, wie alle Zahlen in der Pandemie, höchst ungenau. Die Zahl der Genesenen sind völlig unbekannt, und die Zahl derer, die sich bisher mehrfach infiziert haben, wird auch nicht erfasst. Warum der Sternberg in dem Gremium sitzt, kann keiner beantworten, wahrscheinlich nicht einmal er selber. Dann hätte man auch irgendeine „junge Frau“ nehmen können, wie das früher in den 1970er Jahren bei der Jury zum Eurovision Song Contest üblich war.
Hendrik Streeck
Der 44-Jährige ist Leiter des Instituts für Virologie und HIV-Forschung an der Medizinischen Fakultät an der Universität Bonn und der Alibi-Experte dieses Gremiums. Er schaffte es in den letzten zwei Jahren, sich immer medienwirksam zu inszenieren. Zwar konnte er die große Aufregung nicht ganz verstehen und glänzte mit Studienergebnissen aus der ersten Hotspot-Region der Pandemie in Heinsberg. Aber letztlich ist auch er ein Impfbefürworter. Ob er also wirklich eine kräftige Antipathie gegen Christian Drosten entwickelt hat, wie es in den Medien hieß, darf bezweifelt werden. Dann dürfte es keine einstimmig gefällten Empfehlungen geben. Streeck ist sehr karriereorientiert. Das hat schon Jan Böhmermann aufgezeigt, in dem Bilder von einer Gartenparty bei Jens Spahn veröffentlicht wurden.
Bisher scheint er alles richtig gemacht zu haben und ist ganz sicher einer der Gewinner in der Pandemie. Er gehört in der Corona-Zeit erstmals zum Kreis der Berater der Bundesregierung, obwohl er bekanntlich für seine Heinsberg-Studie unter anderem wegen methodischer Schwächen heftig kritisiert wurde.
Lothar Wieler
Der Tierarzt ist Präsident des Robert Koch-Instituts. Das nach Sinnhaftigkeit zu hinterfragen bringt nicht viel, immerhin gehört er inzwischen zu den wohl bekanntesten Gesichtern in der Corona-Pandemie. Als Chef des RKI sitzt er in der für die Pandemiebekämpfung federführenden Bundesbehörde. Seit dem 3. März 2020 ist er dem Generalarzt Dr. Hans-Ulrich Holtherm unterstellt, der offiziell von Minister Jens Spahn als Leiter der neuen Abteilung „Gesundheitsschutz, Gesundheitssicherheit, Nachhaltigkeit“ im Bundesgesundheitsministerium (BMG) unmittelbar vor der Pandemie eingesetzt wurde. Der Spahn hatte immer schon hellseherische Fähigkeit. Trotz des gestrengen Dienstherrn, ist Wieler durch einige Eigenmächtigkeiten aufgefallen. Aber wenn das am Ende die Lage der Bevölkerung verschlechtert hat, kann man schon mal ein Auge zudrücken. Konkret hat er den Genesenen-Status von sechs auf drei Monate verkürzt und damit auf Grund der überall herrschenden 2G-Regel über Nacht vor enorme Probleme gestellt. Inzwischen wurde der wissenschaftlich nicht fundiert Unfug wieder zurück genommen. Wieler sitzt aber seitdem weniger sicher auf seinem Stuhl. Umso eher ist damit zu rechnen, dass er nur noch das empfiehlt, was der Angstminister Lauterbach hören will.
Gremium der Sinnbefreitheit
Knapp die Hälfte der im Gremium befindlichen Personen berät die Politik auch so schon, weil sie zum RKI, der Charité oder dem Ethikrat angehören. Während früher auch Vertreter der Wirtschaft bzw. des Einzelhandels und der Gastronomie von der Politik gehört wurden, geht es jetzt nur noch darum, Empfehlungen für eine Impfpflicht als Steilvorlage zu nutzen. Kein einziger dieser „Experten“ hat sich jemals gegen die Impfung ausgesprochen. Lauterbach hat somit ein „feines Händchen“ bei der Auswahl gehabt. Geradezu skandalös ist das Fehlen eines Rechtswissenschaftlers. Weil der sich aber bei praktisch jeder ausgedachten Bürgerschikane als Spielverderber erwiesen hätte, war es nie beabsichtig, sich in den Grenzen eines Rechtsstaates zu bewegen. Grundrechtsverletzungen von Wehrlosen machen einfach viel mehr Spaß.
Andere Gremien
Der Expertenrat ist übrigens nicht mit dem Corona-Krisenstab zu verwechseln, den General Carsten Breuer leitet. Beide Gremien sind dem Kanzleramt angegliedert und berichten direkt dem Scholzomat.
Im April 2020 hatte die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen einen Expertenrat berufen. Dem ehrenamtlich tätigen Gremium gehörten unter anderem der ehemalige Verfassungsrichter Udo Di Fabio, der Markt- und Medienforscher Stephan Grünewald, Michael Hüther vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln, Claudia Nemat, Vorstandsmitglied der deutschen Telekom sowie der Virologe Hendrik Streeck und die Professorin für Ethik und Theorie der Medizin, Christiane Woopen, an. Nach 15 Monaten Digitalsitzungen wurde das Gremium aufgelöst und traf sich am 24. Juni 2021 zu seiner letzten Sitzung. (Quelle: Wikipedia)