Pinneberg ist eine Wohnstadt am westlichen Rand von Hamburg. Überregionale Beachtung bekommt Pinneberg auf Deutschlands Straßen. Wenn Kraftfahrzeughalter mit einem PI-Kennzeichen (steht für Provinz-Idiot) auftauchen, werden die Nerven aller anderen Verkehrsteilnehmer aufs Übelste getestet. Pinneberger können nicht Autofahren.
Normale Menschen werden Pinneberg in der Regel meiden. Nicht vergessen darf man aber, dass dort Menschen leben. Wahrscheinlich sogar freiwillig, ganz sicher aber wider besseren Wissens. Und so erscheint Pinneberg oberflächlich betrachtet, wie eine ganz normale Kreisstadt mit vielen Pendlern. Man hat einen Bahnhof, Schulen, ein Schwimmbad und alles an Infrastruktur, was man für einen solchen Ort erwarten kann. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Stadtwerke und um dieses Unternehmen dreht sich der folgende Artikel.
Seit fast 28 Jahren leitet Henning Fuchs die Stadtwerke. Nachdem sich seine Zeit in diesem Jahr dem Ende zuneigt, fragen sich inzwischen einige Pinneberger, ob das mit ihm eine gute Idee war und was aus Pinneberg geworden wäre, wenn der Aufsichtsrat und die Politik mit dieser Personalie anders verfahren wären.
Aber hartgesotten sind sie, diese Menschen, die mit Henning Fuchs Woche für Woche umgehen mussten. Denn dieser Mann hat schnell bleibende Eindrücke hinterlassen, und das praktisch bei jedem, der ihn einmal persönlich kennenlernen musste. Verzweifelte Gedanken zunächst einmal, die sich nach dem ersten Händedruck um den Ort des nächsten Waschraums kreisten. Abgelöst wird dies in der Regel von der Frage, welche ansteckenden Kontaktkrankheiten existieren könnten. Jedenfalls werden die meisten Menschen unweigerlich in einem Raum die Stelle auswählen, die maximalen Abstand bei gleichzeitig ausreichender Hörreichweite versprechen.
Wer dann noch gezwungen war, sich geschäftlich länger seiner Präsenz zu stellen, erlebte meist einen wippenden, sich kaum auf ein Gespräch konzentrierenden Parkinson-Verdächtigen. Außenstehende könnten in Anbetracht des Gesundheitszustandes Mitleid bekommen. Aber Hand auf´s Herz, wer bekommt schon Mitleid mit einem Mafia-Boss wie im Film „Der Pate“? Sicher niemand.
Aber was macht den Geschäftsführer der Pinneberger Stadtwerke zum „Schmalspur Don Corleone“? Zum Beispiel die kriminelle Phantasie, wenn es darum geht, Mitarbeiter aus ihrem Arbeitsplatz zu klagen. Willige Helfershelfer hat er sich im Betriebsrat geschaffen, in dem er Straftaten vertuschte, nur um sich gewisser Gefälligkeiten sicher zu sein. Gefälligkeiten, wenn es darum geht haltlose Behauptungen aufzustellen und Geschichten zu konstruieren, um den guten Ruf von Mitarbeitern zu schädigen und einen Kündigungsgrund zu konstruieren.
Aber während ein sizilianischer Mafia-Pate noch Ehrgefühl und Werte kennt, ekelt sich Don Fuchs nicht vor Kollateralschäden. Um die Geschichte gegen die eigenen Mitarbeiter glaubwürdiger zu konstruieren, wird auch schon einmal der Mitarbeiter eines Zulieferbetriebes in die Geschichte mit eingesponnen. Dass der dann seinen Job verliert, interessiert doch keinen in Pinneberg.
Natürlich lässt sich nicht jedes Gericht an der Nase herumführen. Und so ging der letzte Kündigungsprozess gewaltig in die Hose. Die Stadtwerke haben verloren und dabei reichlich Kohle verbrannt. Der Gunman von der Hafenstraße scheint auch diesmal wieder nur um Haaresbreite um eine Verleumdungsklage herumzukommen. Jedenfalls nimmt er in diesen Tagen seinen Hut und die Politik wird wahrscheinlich auch hier wieder die vielen „Leichen“ seiner Dienstzeit mit einem roten Teppich überdecken.
Ein Trost bleibt. Es ist sehr schwer, für die Stadtwerke Pinneberg einen noch schlechteren Chef zu finden. So bleibt nach 28 Jahren die Erkenntnis, dass es hier jemand geschafft hat, die über Jahrhunderte aufgebauten Eigenschaften, die man einem Fuchs nachsagt, komplett auszulöschen. Das ein Fuchs schlau ist, glaubt in Pinneberg niemand mehr.