November 28, 2024

Der Videobeweis ist im Korruptionssystem angekommen

Ist das noch Fußball? Wer glaubte, durch den Videobeweis würde es weniger Fehlurteile von Schiedsrichtern geben, sieht sich spätestens nach diesem WE eines Besseren belehrt. Wenn man Fußballregeln so ändert, dass der Videobeweis nichts mehr bringt, hat man sein Ziel als Verband erreicht: Die ungenierte Einflussnahme auf den Ausgang eines Spiels.

Da darf ein Hazard für Dortmund im Strafraum den Ball mit dem um 90 Grad abgespreizten Arm stoppen und so im eigenen Strafraum klären. Kuriose Auslegung der Regel.

In Leverkusen gab es gleich zwei Szenen mit „Handspiel“. Nur über die zweite wurde sich aufgeregt, was nicht für den deutschen Sportjournalismus spricht, bzw. ein Beleg dafür ist, dass dieser im Korruptionssystem angekommen ist und dieses fleißig unterstützt. Die falschen Entscheidungen waren z.B. nicht Bestandteil der Berichterstattung von sky, was diesen Sender in meinen Augen zu einem unwürdigen Besitzer von Senderechten macht, um es harmlos zu formulieren.

Aufgeregt wurde sich allerdings über die Abwehr im eigenen Strafraum von Amiri kurz vor Schluss. Dabei rutschte dieser in den vermeintlichen Flankenball des Stürmers. Der Bremer schlug aber einen Haken und der Ball ging an den Arm des immer noch rutschenden Amiri. Wenn man normalerweise so vor den Gegner rutscht, stützt man sich einseitig mit einem oft langgestreckten Arm ab. Wenn dieser Arm den Ball berührt ist das ab dieser Saison nicht mehr strafbar. Das ist völlig okay. Amiri rutschte aber mit am Körper fixierten Armen. Er tat dies, um auf jeden Fall zu verhindern, dass er den Ball mit der Hand spielt. Und genau diese eigentlich positive weil faire Aktion wird ihm jetzt nachteilig ausgelegt. Der Bremer Trainer sah darin eine „Torwartaktion“. Wie blöd und schamlos muss man eigentlich sein? Wäre das sein Spieler gewesen, hätte er exakt anders argumentiert. Ich finde, solche Trainer sollte man „dumme Wichser“ nennen dürfen.

Der Spieler Amiri war aber auch noch an einer anderen Aktion beteiligt. Dabei wurde er im Strafraum der Bremer angeschossen, wobei der Ball primär seinen Bauch und ein wenig den vor dem Bauch angelegten Arm berührte. Den Abpraller verwertete Volland zur Torvorlage. Nach Intervention vom Videoschiedsrichter wurde hier auf Hand geurteilt. Geht es noch ungerechter? Der Arm ist vor dem Körper angelegt, vergrößert in keiner Weise die Körperfläche, und der Ball kam so schnell aus kurzer Distanz auf den Spieler zu, dass er kaum hätte reagieren können. So etwas war in über einhundert Jahren Fußball noch nie ein Handspiel. Aber wenn es darum geht, eine bestimmte Mannschaft zu benachteiligen, kann das Urteil gar nicht ekliger sein. Dass dies ein Beleg für die Korruption im Fußball ist, zeigt die Tatsache, dass der Schiedsrichter sich die Szene nicht auf Video angesehen hat. Da gab es eine klare Anweisung aus Köln.

Ich schlage folgende Änderung im Fußball vor: Künftig sollte ohne Schiedsrichter gespielt werden. Es gibt noch Linienrichter und einen Videobeweis, der zweimal pro Team und Halbzeit genutzt werden kann. Die Videoszene wird dann von beiden Mannschaftskapitänen begutachtet. Diese Vorgehensweise würde zu mehr Fairplay im Fußball führen und es würde keine Schauspielerei mehr geben. Und das wäre ein echter Segen für den Sport.