Eskalationsstufe 2 in Pinneberg. Beim Dauerstreit zwischen Betriebsrat und Geschäftsführer schießt jetzt auch die Gewerkschaft Verdi dazwischen. Die Hoffnung ist, die Situation für die Belegschaft der Stadtwerke zum Besseren zu wenden.
Ob das mit Sven Hanson überhaupt möglich ist, oder ob dieses Ziel nur über die Entlassung des Geschäftsführers realisierbar ist, wird gerade zur Frage, die sich immer mehr im Rathaus und dem zuständigen Aufsichtsrat stellen. Noch scheint er Rückendeckung vom Aufsichtsrat zu haben. Der hat ihn aber auch eingestellt, müsste also selber Fehler einräumen. Immerhin war Sven Arnold Hanson auch schon an seiner alten Arbeitsstätte eine nicht unkomplizierte Personalie.
Sven Hanson soll Abmahnung wie Knöllchen verteilen, den Betriebsrat mit Repressalien mundtot machen wollen. Zumindest ist es ungewöhnlich, Betriebsratsmitgliedern Gehaltskürzungen und Kündigungen vorzulegen. Aber was ist in Pinneberg schon gewöhnlich? Angst ist aber kein schöner Begleiter auf dem Weg zur Arbeit. Auch scheint es schwierig, aus Mitarbeitern ein Maximum an Leistung herauszuholen, wenn systematisch an deren Motivation gesägt wird.
Zumindest schlau ist das Vorgehen von Sven Hanson nicht. Die von der Geschäftsführung am 12. Dezember 2019 herausgegebene Pressemitteilung ist es sicher auch nicht.
Als komplett hirnrissig ist es dann aber einzustufen, dass Tage später auch noch eine Mail auftaucht, die angeblich von einem Mitarbeiter unter einer neu und anonym eingerichteten Mailadresse verschickt wurde. Dass dieses Schreiben tatsächlich von einem Mitarbeiter stammt, glaubt in ganz Pinneberg niemand. Dagegen vermuten die meisten, dass Sven Hanson selbst dahinter steckt. Schreibstil und Inhalte legen das zumindest nahe.
Quelle: https://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article227941451/Anonymer-Brief-heizt-Stadtwerke-Streit-weiter-an.html
Als Außenstehender drängt sich hier der Verdacht auf, dass die Stadtwerke in Pinneberg nach einem Don Corleone jetzt einen Don Quijote als Chef bekommen haben. Sven Hanson scheint in der Tat mittlerweile einen aussichtslosen Kampf zu führen, wie einst die verwirrte Romanfigur. Er wird sich selber gewiss auch immer noch für ehrenhaft halten, ist aber längst zum „Ritter von der traurigen Gestalt“ geworden.