April 24, 2024

Prechtiger Geschenkbuchphilosoph

Immer zur Weihnachtszeit beginnt auch im Fernsehen die Zeit der besinnlichen Gespräche. Das ZDF greift dann gerne auf das multimediale Monster unterm Bett zurück: Richard David Precht. Eher ein Griff ins Klo. Philosoph-Talks zur Aufpolierung des eigenen Images funktionieren aber nur, wenn zumindest ein Philosoph anwesend ist und dessen Beiträge ein gewisses Maß an Tiefgang besitzen. Das ZDF ist da nicht sehr wählerisch. Als Reaktion erntet man dafür einen Kommentar von Fabian Lichter im Titanic Magazin:

„Einschlaf- und Kalkspezialisten wie Richard David Precht und Svenja Flaßpöhler sind schließlich für nichts anderes in unser aller Öffentlichkeit installiert worden. Würden sie sich nur nicht neuerdings unnötig heißer Eisen annehmen (Impfen, Minderheiten, dies, das), statt der üblichen Nullthemen. Prompt hört ihnen jemand zu und schon ist der Ärger da. Dabei hat man es als Geschenkbuchphilosoph ja bereits schwer genug. All das Geklüngel und Geblubber, nicht selten mit unangenehmen Mediengesichtern (Precht, Flaßpöhler) und dazu die stete Angst im Nacken, jeden Moment von einem Glückskeksbot ersetzt zu werden.“ (Quelle: Titanic – Fabian Lichters Economy Class)

Besser kann man es kaum auf den Punkt bringen. Philosophische Gesprächsrunden gibt es auch in anderen Ländern. Svenja Flaßpöhler, die Friseurmeisterin unter den Möchtegern-Philosophen, war unlängst im Schweizer Fernsehen. Ein Talk unter Gleichgesinnten, der sich um die Themen Corona, Impfpflicht und Behandlung von Ungeimpften drehte. Aber während echte Philosophen Weisheiten allgemeiner Natur von sich geben, arbeiten sich Fernseh-Philosophen an Themen ab, von denen sie nichts verstehen. Der Versuch, Lösungskonzepte zu entwickeln ist peinlich und verkommt vollends zur Zeitverschwendung, wenn als Ausgangspunkt falsche Daten und Fakten verwendet werden.

Philosophen sollten Perspektiven geben und sich als höhere Instanz in ethischen und moralischen Fragen erweisen. Ein Geschwafel auf Stammtischniveau wird diesem Anspruch bei weitem nicht gerecht, erschließt aber für die Buchautoren neue Märkte. Wenn Philosophie nicht mehr so kompliziert daher kommt, eignet es sich perfekt als Geschenkbuch und Weihnachten steht vor der Tür.