März 29, 2024

Steigende Zahlen als politisches Mittel

Karl Lauterbach, Schatten-Gesundheitsminister und Dauergast in deutschen Polit-Talk-Shows hat am 25. März 2021 bei Maybritt Illner einen denkwürdigen Auftritt gehabt. Nun labert der Herr immer sehr viel, so dass es kaum lohnt, genauer hinzuhören. Wenn man aber sogar mitschreibt, entsteht ein Artikel wie dieser.

Das war die Sendung: Maybrit Illner 25. März 2021.

Hier die besten Sätze des Karl Lauterbach:

„Die Lockdowns in Europa haben mit Sicherheit sehr vielen Millionen Menschen das Leben gerettet. … Lockdown, das intelligenteste Mittel, die haben halt gewirkt, haben wir 500.000 Menschen das Leben gerettet.“

Wenn es um die Leistungen von ihm und Seinesgleichen geht, schwelgt er gerne in Superlativen. Aber was bedeuten 500.000 gerettete Menschenleben? Bislang sind in Deutschland ca. 88.000 Menschen innerhalb der letzten 15 Monate im Zusammenhang mit Corona verstorben. 55.000 davon erst in den letzten 6 Monaten. Wenn laut Karl Lauterbach 500.000 durch Lockdown und Ausgangssperre gerettet wurden, bedeutet dies bei einem Faktor von 5,68, dass statt der bisher 3,6 Mio. über 20,4 Mio. Menschen sich mit dem Virus hätten infizieren müssen. Knapp ein Viertel der Bevölkerung hätte sich für diese Rettungsleistung infizieren müssen, wahrscheinlich mehr, denn in der Risikogruppe war der Anteil ja schon höher und wahrscheinlich hätten dafür sämtliche alte Menschen ins Gras beißen müssen, wenn wir nicht Lauterbach & Co gehabt hätten. Jeden Tag hätten sich also über 56.000 Menschen anstecken müssen. Weil in den Sommermonaten die Inzidenzzahlen aber auch ohne Lockdown im einstelligen Bereich lagen, verfälscht der Jahresdurchschnitt das erforderliche Geschehen. Weil der Lockdown nur 6 Monate betrug hätten es dann schon 112.000 Neuinfektionen pro Tag sein müssen.

Durch die gefährlichen neuen Mutanten sollte es ja zu erheblichen Inzidenz-Steigerungen kommen. Zitat: „Christian Drosten rechnet mit bis zu 100.000 Fällen pro Tag. Das glaube ich nicht, aber es sind hier durchaus 30, 40, 50 Tausend Fälle pro Tag denkbar.“ (ab 47:26) Dann war aber das mit den 500.000 geretteten Menschen nicht ganz richtig. Schön, wenn man sich selbst widerspricht, oder sollten alle Zahlen des Professors nur wilde Spekulationen und Phantasien sein?

Eines weiß der redefreudige Sozialdemokrat:

Mit Zahlen kann man Stimmung machen und damit Politik beeinflussen.

„Wenn wir die Mutation B.1.1.7 flächendeckend nicht bekommen hätten, dann wären wir quasi durch die großen Wellen durch, weil mit der alten Variante wäre jetzt ein enormer Effekt durch das gute Wetter gekommen.“ (ab 29:55)

„Da gab es aber sehr viele Politiker die haben gesagt, nein nein, wir sind noch nicht soweit, vielleicht kommt es nicht so dick, vielleicht geht es noch mal weg von allein und vielleicht müsste die Bevölkerung erst einmal sehen, dass es wirklich so ansteckend ist. Somit mussten wir erst einmal die Zahlen steigen lassen, um überhaupt die Politik begründen zu können, die von Anfang an früher viel besser gewirkt hätte.“ (ab 30:58)

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Die Schar der Wissenschaftler, die die Politik beraten, musste erst einmal die Zahlen steigen lassen. Er sagte nicht, dass die tatsächlichen Erkrankungen angestiegen sind. Nur die Zahlen wurden nach oben geschraubt und das mit der Absicht, um die Politik zu beeinflussen.

Die Einflussnahme geht weiter, denn nun sollen auch Kinder und Jugendliche geimpft werden, also all jene, die bisher überhaupt nichts zu befürchten hatten. Dafür sollen diese dem Risiko bisher unbekannter Langzeitfolgen ausgesetzt werden. Wie so etwas mit dem hippokratischen Eid vereinbar ist, erschließt sich auch nicht jedem.

Um das zu rechtfertigen, führt Karl Lauterbach weiter aus, „eine Besonderheit: Es trifft sehr viele Kinder. Es trifft sehr viele jüngere Leute. Wir müssen bei 10 % der Infizierten mit einem langen Verlauf rechnen, wo wir auch nicht sagen können, ob der sich danach wieder selbst heilt. D.h. wir haben hier also eine Welle von chronisch kranken Menschen vor uns, die in diese Welle reingehen und sich nachher nicht vorstellen können, dass sie nachher eine Krankheit haben, die sie nicht los werden.“ (ab 46:17)

Vom Angst machen versteht er was, das muss der Neid ihm lassen. Trotzdem sollte man auch diese Aussagen genau prüfen. Folgt in Kürze.