März 29, 2024

Kampnagel Hamburg: Kulturstätte mit übler Gesinnung.

Die Corona-Pandemie ist inzwischen zu einer Glaubensfrage geworden. Fragen des Glaubens rufen dabei stets allerlei Fanatiker auf den Plan. Die Bösen sind aktuell vor allem die Ungeimpften, die von Politikern, Medien  und Teilen der Gesellschaft für unsolidarisch erklärt und als Pandemietreiber stigmatisiert werden. Das ist zwar grober Unfug, weil von einem geringen Anteil von nur noch 25 Prozent der Bevölkerung eine höhere Inzidenz aus gehen soll, als zur gleichen Zeit im letzten Jahr, als noch gar keiner geimpft war. Aber wer einer Jungfrau einen Spross namens Jesus zutraut, der glaubt auch jeden anderen Scheiß. Bei den anderen Religionen sieht es kaum besser aus.

Vor den Ungeimpften bündelte sich der Zorn auf Fachleute, die in Ihren Aussagen nur ihrem Gewissen und ihrer Erfahrung folgten und nicht den Wünschen der Lobby-Vertreter. Eine Abweichung von der durch Politik und Medien gebetsmühlenartig wiederholten Corona-Darstellung ist nicht nur für schlichte Gemüter höchst verwirrend, sie ist vor allem politisch nicht gewollt. Im Sinne der Politik ist dagegen die Umsatzmaximierung bei den Impfstoff-Herstellern. Natürlich nicht allen, sonst hätten längst mehr als vier eine bedingte Zulassung bekommen.

In Ungnade gefallene Fachleute, die unlängst noch Berater der Politik waren, erleben seit Monaten vielfältige Schmutzkampagnen, die alle zum Ziel haben, deren Reputation zu beschädigen und dadurch deren Aussagen das Gewicht zu nehmen. Hendrik Streek und Alexander S. Kekulé sind die prominentesten Vertreter, denn sie saßen immer wieder in den einschlägigen Talk Shows. Mittlerweile dürfen sich sogar die beliebten Talkmaster von hirnbefreiten Kollegen vorwerfen lassen, diesen Fachleuten eine Plattform geboten zu haben. Das Fernsehen ist ja schon lange kein Abbild grenzenloser Meinungsvielfalt, sondern in der Corona-Pandemie zum Propaganda-Kanal einseitiger Darstellungen geworden.

Drastischer verliefen die Maßnahmen zur Meinungsunterdrückung bei Prof. Dr. Ulrike Kämmerer (PCR-Test-Spezialistin) und Prof. Dr. Stefan Hockertz (Toxikologe, Pharmakologe, Immunologe und Mitarbeiter am Frauenhofer Institut). Bei beiden wurden von der Staatsanwaltschaft Hausdurchsuchungen durchgeführt und Computer beschlagnahmt. Für Justizexperten eine eklatante Missachtung des Gewaltenteilungsprinzips. Solchen Maßnahmen kam der renommierte Pathologe Prof. Klaus Püschel vom UKE in Hamburg dadurch zuvor, dass er im Jahre 2020 in den Ruhestand ging.

Für Aufsehen sorgte er davor aber noch, als er über 300 pathologisch untersuchte angebliche Corona-Toten in Hamburg berichtete, von denen nicht einer an Corona, sondern an einer der vielen Vorerkrankungen gestorben ist. So viel Wahrheit verträgt sich nicht mit dem von Politik und Medien forcierten Panikmodus, in den die Bevölkerung bereits 2020 zu versetzen war. Offenbar fühlten sich auch die Macher der Kulturfabrik auf Kampnagel in Hamburg durch diese Veröffentlichungen auf den „imaginären“ Schlips getreten.

Völlig ungeachtet der Tatsache, dass Klaus Püschel unlängst zum „Hanseat des Jahres“ gekürt wurde, verbreitete man jetzt allerlei unbewiesene Behauptungen. Bisher wurde der Dreck, mit dem auf Kampnagel geworfen wurde, noch als Kunst empfunden.  Die Attacke gegen Püschel ist von Kunst und Können weit entfernt.

Worum geht es?

Am Donnerstag, dem 04. November 2021, sollte der 69-Jährige mit Abendblatt-Gerichtsreporterin Bettina Mittelacher beim Krimifestival auf Kampnagel aus ihrem gemeinsamen Buch „Sex & Crime – neue Fälle aus der Hamburger Gerichtsmedizin“ vorlesen. In einem Statement auf seiner Website distanziert sich die Leitung des Kulturzentrums jedoch inzwischen von dem Auftritt. Als Begründung werden angebliche rassistische Methoden im Institut für
Rechtsmedizin benannt.

Wie sieht denn Rassismus in der Rechtsmedizin aus? Welcher Schnitt an einer zu obduzierenden Leiche verrät denn eine rassistische Gesinnung? Und wer war dabei, um das behaupten zu können?

„Bei dem Krimifestival, dass unter anderem vom Abendblatt veranstaltet wird, waren Püschel und Mittelacher bereits mehrfach auf Kampnagel aufgetreten“, wie es im Hamburger Abendblatt vom 02. November heißt. Früher gab es ganz sicher kein Problem, denn da gab es ja auch noch keine Corona-Untersuchungen durch Püschel.

Auf Nachfrage nennt Kampnagel zwei Vorgänge im Institut für Rechtsmedizin unter der Verantwortung Püschels, die bis zu 20 Jahre zurückliegen. Glückwunsch für diese Recherche. Einer davon bezieht sich auf den Einsatz von Brechmitteln in der Rechtsmedizin von 2001 bis 2006, von denen 530 „fast ausschließlich schwarze Personen“ betroffen waren – und der 19-Jährige Achidi John infolge der Maßnahme starb. Der hatte ein schweres Herzleiden, was ihm nicht auf die Stirn tätowiert wurde und nahm regelmäßig Kokain ein. Für den Einsatz von Brechmitteln, um verschluckte Drogen  ans Tageslicht zu bringen, macht Kampanagel also zwanzig Jahre später den Leiter der Pathologie verantwortlich. Der hat das aber kaum persönlich durchgeführt und handelte bestenfalls auf Anordnung von Polizei und Staatsanwaltschaft. 41 Kugeln Crack und Kokain wurden aus dem Magen-Darm-Trakt von Achidi John entfernt. Bei der Obduktion fanden sich in seinem Darm vier weitere Kugeln Rauschgift. (Quelle: Greenpeace Magazin) Der Einsatz von Brechmitteln war zumindest erfolgreich.

Politische Verantwortung müsste dafür der damals zuständige Senator tragen. Innensenator Olaf Scholz (SPD) hatte die von Anfang an umstrittene Maßnahme durchgesetzt, um die ausufernde Drogenkriminalität in den Griff zu bekommen. Wir alle wissen aber um die ausgeprägte Vergesslichkeit des künftigen Bundeskanzlers. Dass der in seinem Leben noch einmal für irgend etwas die Verantwortung übernimmt, ist nicht zu erwarten.

Klaus Püschel mit dieser uralten Geschichte eine rassistische Haltung zu unterstellen ist eine Unverschämtheit, die Ihresgleichen sucht. Das einzige, was man dem Pathologen nachsagen kann ist, dass er stets unaufgeregt seinen Job erledigt hat und die Ergebnisse seiner Arbeit nicht aufgrund politischer Wünsche unter den Teppich gekehrt hat. Vor allem wenn man Püschel und Mittelacher jahrelang gerne zu Lesungen eingeladen hat, verwundert es schon sehr, warum nicht damals schon Vorwürfe aufgetaucht sind. Falsche Behauptungen in die Welt setzen und unbequeme Personen in der Öffentlichkeit zu brandmarken sind Instrumente, die schon lange nicht mehr in Deutschland zum Einsatz gekommen sind. Kampnagel führt sich damit als Kulturstätte selbst ad absurdum. Welche Kultur soll das bitte sein? Von einem Besuch bei dieser heuchlerischen Bande auf Kampnagel kann nur abgeraten werden.