März 29, 2024

Amelie Deuflhard: das verbitterte Monster unter dem Bett der Hamburger Kulturszene

Nomen ist Omen. Deuflhard. Wer denkt da nicht sofort an Teufel, und wie passend ist das?! Die Intendantin der Hamburger Kulturstätte Kampnagel schreibt sich aber mit D wie Dummkopf. An der Assoziation mit Gottes Gegenspieler ändert das nichts. Ein Blick in das Antlitz der Kulturbeflissenen sagt schon alles und man braucht kein spezielles Studium, um all die Verbitterung über die eigene Existenz, den Hass und die Aggressivität gegen Andersdenkende darin zu lesen. Kultur könnte auch etwas mit schönen Künsten zu tun haben. Aber nicht, so lange auf Kampnagel ein solches Gesicht dafür die Verantwortung trägt. Der Fleisch gewordene Widerspruch.

„In Hamburg initiierte Deuflhard die „Hamburger Erklärung der Vielen“, die bis heute Hunderte Kulturinstitutionen unterzeichnet haben. Sie kämpft für die Freiheit der Kunst und gegen Versuche der Einflussnahme durch Rechtspopulisten und Rechtsextremisten – zweifellos hehre Ziele. Wer aber an derlei  Initiativen leise Zweifel äußert, wird schnell weggemobbt. Vertreter der Szene, die anders denken und die es durchaus gibt, halten den Mund oder äußern sich nur noch im Verborgenen. Ein unguter Ungeist macht sich breit.  (Quelle: Hamburger Abendblatt)

Wie wir gestern bereits berichteten, hat sich Amelie Deuflhard in Ihrer Funktion als Intendantin auf Kampanagel  von einer Lesung mit der Krimiautorin und Abendblatt-Gerichtsreporterin Bettina Mittelacher sowie dem ausgezeichneten Pathologen Klaus Püschel vom UKE energisch distanziert. Verwunderlich war, dass es eine solche Distanzierung in der Vergangenheit bei ähnlichen Lesungen auf Kampnagel nicht gab. Denn das, was hier zum Anlass der Empörung konstruiert wurde, geschah im Jahre 2001. Damals kam der heute als Achidi John bekannte Straftäter nach dem Einsatz von Brechmitteln und damit verbundenen Komplikationen (schweres Herzleiden, Kokainabhängigkeit) ums Leben. Die linke Szene in Hamburg stilisierte den mehrfach vorbestraften Schwerverbrecher zur Ikone eine Anti-Establishment-Bewegung. Dabei bekommt ein solcher Schachzug einen besonderen Rückenwind, wenn Rassismus mit ins Spiel kommt. Damit hatte die Geschichte nie etwas zu tun. Es ging um das Dealen mit Kokain, und bei der Strafverfolgung spielt Herkunft und Hautfarbe eine völlig untergeordnete Rolle. Fakt ist aber auch, dass solche Rauschgiftdelikte in Hamburg in über 95 Prozent der Fälle von Afrikanern begangen wird.

Für Deuflhard sind all diese Fakten kein Grund, sich von ihren Vorwürfen gegenüber Püschel zu distanzieren. Der hatte auf Anweisung von Innensenator Olaf Scholz (SPD) und nach Rücksprache mit seiner direkten Vorgesetzten die Brechmittel eingesetzt, um auf diese Weise 41 Crack-Kügelchen aus dem Magen des Straftäters zu sichern.  Aber statt Olaf Scholz für den Brechmitteleinsatz anzuprangern, konzentriert sich ihr Zorn auf Klaus Püschel. Die Kritik an seiner Person wird auch nicht besser, wenn Deuflhard in der „Zeit“ offenbart, dass man sich offenbar auch an Püschels Aussagen zu Corona stößt: „Wir verfolgen inzwischen sehr genau, wie Klaus Püschel sich äußert.“ (Quelle: Zeit)

Das Hamburger Abendblatt kritisiert die feine Dame aus der Jarrestraße inzwischen deutlich: „Man darf gespannt sein, wie glaubwürdig das Theater einen Besucher wie den möglichen Bundeskanzler Scholz begrüßen wird. Und wie glaubwürdig es ist, 60 Millionen Euro für die Sanierung von Kampnagel von
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) zu nehmen – plus einer saftigen Erhöhung des Zuschusses. Es ist der Andreas Dressel, der 2006 nach dem Verbot von Brechmitteleinsätzen als innenpolitischer Sprecher seiner Partei sagte: Nun müsse nach Alternativen gesucht werden, damit „die Drogendealer dem Rechtsstaat nicht wieder auf der Nase rumtanzen““ (Quelle: Hamburger Abendblatt)

Das wird aber Amelie Deuflhard völlig gleichgültig sein. Um Diskussionen geht es ihr schon lange nicht mehr. Heute wird sofort kurzer Prozess gemacht. Und mit einer besorgniserregenden Ausweitung der Kampfzone geht es längst nicht mehr nur gegen Rechtspopulisten, sondern gegen alle, die vermeintlich vom rechten, besser gesagt vom linken Pfad abweichen. Scholz kann von Glück  reden, dass er Sozialdemokrat, also zumindest tendenziell links ist. Bei einen CDU-Innensenator, der zum Brechmitteleinsatz aufgefordert hätte, wären von ihr längst Pflastersteinwerfer organisiert worden. In Ihrem Gesicht kann man auch das sehr schön nachlesen.

Die Hamburger Kulturszene tut sich mit solchen Protagonisten keinen Gefallen. Kritisch zu sein ist gut, Missstände aufzeigen auch eine Pflicht für die Kultur. Nicht zu den Aufgaben der Kultur ist es, Menschen aufzuhetzen und wie ein wildgemachter Kampfhund in jede Wade zu beißen, die sich in Reichweite befindet. Damit Hamburgs Kultursenator Brosda künftig wieder besser schläft, sollte er sich schnellstens dieses Monsters unterm Bett entledigen.

(Als Vorlage für unsere Kollage diente ein Bild von Daniel Reinhardt picture alliance/dpa)