Jahrelang hat Sven „Noldi“ Hanson im Stile eines Terminators in der Belegschaft der Pinneberger Stadtwerke aufgeräumt und dabei etliche Köpfe rollen lassen. Jetzt scheint sein Treiben nicht nur auf Protest, sondern massiven Widerstand zu stoßen. Zumindest kommt es jetzt zu einigen Bewegungen in Pinneberg. Beim zunächst noch voll hinter dem Chef stehenden Aufsichtsrat, verlassen die Ersten das ins Trudeln geratene Schiff.
Ungeahnt großes Besucherinteresse fand die letzte Hauptausschusssitzung am 15. Januar. 60 Mitarbeiter sprengten die Kapazitäten des Raumes und so musste sich der etwas verspätet eingetroffene Hanson den Weg durch seine eigenen Mitarbeiter bahnen. 120 blutrot unterlaufene Augen trafen auf den unverständlichen Blick eines noch im Dornröschenschlaf befindlichen Geschäftsführers.
Es wird aber gewiss nicht mehr lange dauern, bis auch er die Einschläge merken wird. Für den 23. Januar hat Verdi jedenfalls öffentlich zur Demonstration und zum Protestmarsch aufgerufen. Anlass ist die am selben Tag um 18:30 Uhr stattfindende Ratsversammlung, auf der über die Vertragsverlängerung des reizenden Herrn Hanson entschieden wird.
Die Stadt Pinneberg täte gut daran, nicht nur den zur Belastung gewordenen Geschäftsführer zu entfernen, sondern den Aufsichtsrat gleich mit zu hinterfragen. Denn da werden alsbald nicht nur die personellen Verfehlungen des Herrn Hanson zu Tage treten, sondern auch allerlei Verfehlungen als Entscheidungsträger. Spätestens wenn er das erklären muss, wird er sich vom Hof schleichen. Wahrscheinlich ist er aber auch nur noch im Amt, um ihm in den nächsten zwei Wochen selber die Gelegenheit zu geben, das Arbeitsverhältnis zu kündigen.
Nach den bisher hinterlassenen Visitenkarten erscheint es mehr als fraglich, dass der jetzt zum Abschuss frei gegebene Sensenmann jemals wieder eine vergleichbare Position finden wird. Zumindest im deutschsprachigen Raum könnte es schwierig werden.