April 24, 2024

Impfstrategie gescheitert

In diesen Tagen fragen sich immer mehr Menschen, wofür die Impfung eigentlich gut war, wenn die 7-Tages-Inzidenz aktuell höher ist als zur gleichen Zeit im letzten Jahr. Damals gab es noch keine Impfung, im Oktober wurden aber auch noch keine Lockdowns und Ausgangssperren verhängt. Wie kann das also sein? Schon rechnerisch ist es kaum nachvollziehbar, dass die Neuinfektionen allein auf das Konto der Ungeimpften gehen soll. Wenn weniger als 30 Prozent nicht geimpft sind, wie sollen diese dann für eine Steigerung der Inzidenzwerte sorgen? Das würde bedeuten, dass das Virus mehr als dreimal so infektiös geworden sein muss. Eine solche Mutation ist aber nicht bekannt. Wie plausibel ist es überhaupt,  dass ein Mensch, der fast zwei Jahre lang um jede Infektion herum gekommen ist, sich gerade jetzt anstecken sollte, wo es durch 2G vielerorts deutlich weniger Gelegenheiten dazu gibt?

Schon sehr früh und ohne Verifizierung durch irgendwelche Studien waren die regierungsfreundlichen Fachleute sehr bemüht, immer wieder zu betonen, dass alle Ungeimpften sich bis zum nächsten Frühjahr infizieren würden. Das ist eine gewagte These, weil das in den letzten 20 Monaten auch nicht passiert ist.  Wer sich bisher nicht infiziert hat, wird ungeimpft auch weiterhin sehr viel Vorsicht walten lassen. Auf der anderen Seite wäre es doch toll, wenn sich alle infizieren, denn hätten wir eine Herdenimmunität von 100 Prozent, wobei ein Drittel der Bevölkerung natürlich immunisiert wäre, was nach Stand der Wissenschaft, für einen längeren Zeitraum die Immunisierung bedeutet als bei einer Impfung. Für den Staat wäre das auch viel billiger. Nur für die Pharmaindustrie ist eine natürliche Immunisierung schlecht. Vielleicht macht auch das schon deutlich, warum weiterhin zur Impfung aufgerufen wird und selbst Genesene sich impfen lassen sollen, was medizinisch nicht begründet werden kann.

Überraschend früh und bereits vor dem Herbst schießen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in die Höhe – und das trotz eine Impfquote von 65 bis 70 Prozent. Eigentlich hätte man die Halbierung der Infektionszahlen vom letzten Jahr erwarten können. Offenbar ist man bei der Strategie, einzig auf die Impfung zu vertrauen, von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen. Auch die ergriffenen Maßnahmen scheinen nicht das beste Mittel gewesen zu sein.

Druck auf Ungeimpfte wird gesteigert

In Deutschland soll es zwar weiterhin keinen Impfzwang geben, das steigert aber nur die Zahl der kreativen Einfälle, den Druck auf Ungeimpfte zu steigern. So wird ein Lockdown für Ungeimpfte empfohlen. Längst sind Schnelltests kostenpflichtig geworden. Viele Bundesländer verlangen bereits 2G für Orte wie Restaurants, Theater, Museen, etc. Über 2G in Supermärkten wird in einigen Bundesländern bereits nachgedacht.

Von den in Deutschland – je nach Zählweise und Altersgruppe – ca. 20 bis 30 Prozent bisher nicht geimpften Menschen, haben laut einer aktuellen Forsa-Umfrage ca. 88 Prozent es in absehbarer Zeit auch nicht vor, sich impfen zu lassen. Positive wie negative Anreize würden daran nichts ändern. Ein Viertel der Befragten gaben sogar an, dass weiterer Druck durch 2G-Regeln, etc, deren Impfbereitschaft sogar weiter senken würden. Man wird die Impfquote also kaum noch steigern können. Aber ist das überhaupt erforderlich? Für die Pharmaindustrie schon, aber für eine positive Entwicklung im Kampf gegen die Pandemie auch? Der schnelle Anstieg der Inzidenzen innerhalb weniger Wochen lässt daran zweifeln.

Vergleich der Zahlen

Am 26. Oktober 2020 gab es folgende Werte:

7-Tage-Inzidenz 86,4
Neuinfektionen 8.870
R-Faktor 1,21
1.352 Covid-Fälle auf Intensivstationen
Freie Kapazitäten auf Erwachsenen-Intensivstationen 6.667

Sinn macht es, sich die Inzidenzen in den einzelnen Altersstufen anzuschauen, denn während es im Jahre 2020 praktisch keinen Präsenzunterricht gab, wurden für das neue Schuljahr im Jahre 2021 alle Schulen geöffnet und auch weiterhin mit Maskenpflicht betrieben.

Im Oktober 2020 war die Inzidenz unter den aktivsten Altersgruppen wenig überraschend auch am höchsten. Weil Kindergärten und Schulen geschlossen waren, war die Inzidenz in diesen Altersgruppen niedrig. Also die Altersgruppen, die am wenigsten durch Corona zu befürchten hatten, waren auch am besten geschützt. In Anbetracht des Aufwands, Risikogruppen vor einer Infektion zu schützen, war die Inzidenz bei den älteren Bevölkerungsgruppen noch ziemlich hoch.

Ein Jahr später am 26. Oktober 2021 muss man praktisch in jeder Disziplin höhere Zahlen registrieren.

7-Tage-Inzidenz 118,0
Neuinfektionen 30.620
R-Faktor 1,1
1.761 Covid-Fälle auf Intensivstationen (7%)
Freie Kapazitäten auf Erwachsenen-Intensivstationen 2.390
Vollständig geimpft 66,4% (55.191.607)
Einmal geimpft 69,2%

Die 7-Tage-Inzidenz liegt um 37 Prozent höher. Bei der Zahl der Neuinfektionen gab es eine Steigerung um das 3,5fache. Auch die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen stieg um 30 Prozent.  Zwei Drittel der Deutschen waren zu diesem Zeitpunkt doppelt geimpft.

Durch die Öffnung der Schulen haben vor allem die Schüler für eine Steigerung der Neuinfektionen und Inzidenzwerte gesorgt. Bei den Schülern hat sich die Inzidenz mehr als verdreifacht. Die Steigerung der jüngsten Altersgruppe geht wohl auf die Kappe der älteren Geschwister. In allen anderen Altersklassen gab es eine geringe Absenkung der Inzidenzzahlen. Völlig offen bleibt aber die Frage, warum sich die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen gesteigert hat, denn bei Kindern und Jugendlichen werden kaum Krankenhausaufenthalte verzeichnet. Das Durchschnittsalter auf Intensivstationen liegt weiterhin jenseits der 50.

Nur eine Minderheit durch Impfung geschützt

Wenn man jetzt optimistisch von einer Impfquote von 70 Prozent ausgeht, heißt das ja nicht, dass nur 30 Prozent der Bevölkerung gefährdet sind.  Aufgrund der Delta-Variante liegt der Impfschutz bei BionTech nur noch bei 65 %. Bei Moderna ist es ähnlich, bei AstraZeneca und Janssen sogar deutlich schlechter.  Ein maximal möglicher Impfschutz von 65 Prozent bedeutet, dass von den 55,2 Millionen geimpften Menschen, nur 38,8 Millionen auch davon ausgehen können, dass sie vor Covid-19 geschützt sind. Das sind dann aber nur 45 Prozent der gesamten Bevölkerung. 55 Prozent der Menschen in diesem Lande können also davon ausgehen, dass Sie über keinen anderen als den körpereigenen Schutz verfügen. Was hat es also gebracht, auf eine Impfquote von zunächst 70 Prozent im Jahre 2020 und später auf 80 Prozent zu setzen?

Falsches Ziel Herdenimmunität

Nachdem Fluggesellschaften und Veranstalter mit einer Zahl von bis 10 Prozent „No-Shows“ kalkulieren, d.h. es kommen nie alle der angemeldeten Passagiere bzw. Teilnehmer, war Fachleuten von Anfang an klar, dass bis zu 20 Prozent der Bevölkerung auf jeden Fall eine Impfung für sich ablehnen werden. Mehr als 80 Prozent Impfquote erreichen zu wollen, ist höchst unrealistisch. Sollte es doch noch durch weitere Erpressungsmaßnahmen gelingen, die Quote auf die zuletzt geäußerten  85 Prozent zu bringen, bleibt als weitere Einschränkung der Wirkungsgrad der Impfung. Bei Influenza-Impfungen lagen diese Werte in den letzten Jahren zwischen 25 und 62 Prozent. BionTech versprach einen Wert von 95 Prozent, allerdings errechnet auf einer fragwürdig geringen Zahl von 170 Testpersonen.

Das maximal mögliche ist also eine Kombination aus 85 Prozent Impfquote und 95 Prozent Wirksamkeit. Das bedeutet in absoluten Zahlen:

70,89 Millionen geimpfte Personen können zu 95 Prozent damit rechnen, dass sie durch die Impfung bestmöglich geschützt sind. Das sind dann 67,35 Millionen Menschen bzw. 80,7 Prozent der Bevölkerung. Nun wurden nicht alle mit BionTech geimpft und die Wirksamkeit ist geringer. Geht man von einer durchschnittlichen Wirksamkeit von 80 Prozent aus,  folgt daraus, dass 56,71 Millionen durch die Impfung geschützt sind. Das sind dann nur noch 68 Prozent der Bevölkerung. Es darf bezweifelt werden, dass ein Schutz von etwas mehr als zwei Drittel der Bevölkerung ausreichend ist, um eine Herdenimmunität zu erzielen. Welcher Epidemiologe hat da was anderes errechnet und warum?

Erschwerend kommt hinzu, dass Herdenimmunität bei viralen Atemwegserkrankungen praktisch unmöglich ist. Die Übertragung über die Atemwege sorgt dafür, dass eine Infektion nicht zu verhindern ist. Zum Vergleich: Bei HIV erfolgte die Übertragung nur über Körperflüssigkeiten.  Bereits die Verwendung von Kondomen beim Sexualakt konnte so eine Übertragung verhindern. Kontakt und Atemluft reichten für eine Infektion bei HIV nicht aus.

Ebenfalls ist bei Viren, die sich über die Atemwege verbreiten, bekannt, dass sie sich durch Mutationen häufig verändern. Bei der Entwicklung von Impfstoffen rennt man somit ständig dem Virus hinterher. Eine vollständige Ausrottung des Virus erscheint bei solchen Viren daher unwahrscheinlich. Weder Influenza noch eines der bereits bekannten Coronaviren konnte bisher durch irgendeine Impfung ausgerottet werden.

Das Märchen von der Herdenimmunität dient allein dazu, für die Impfungen  eine Zielmarke zu haben. Es lassen sich schließlich mehr Menschen mobilisieren, wenn es ein solches Ziel gibt.

Pandemie der Geimpften

Während Politik und Medien noch von der Pandemie der Ungeimpften schwurbeln, wird immer mehr Menschen klar, dass es Geimpfte genauso treffen kann, weil die Impfung offensichtlich nicht das hält, was die Politik bisher versprochen hat. Dabei wird medial immer noch ein  Wert von 90 Prozent gehandelt wird – so hoch soll der Anteil der Ungeimpften auf den Intensivstationen  sein. In der Praxis sieht das allerdings anders aus. Wie aus einer Klinik in Leipzig gerade zu hören war, waren 8 von 18 Covid-Patienten auf der Intensivstation doppelt geimpft. Der Anteil der Geimpften in nicht intensiver Behandlung lag bei diesem Krankenhaus sogar bei über 50 Prozent.

Die Pandemie der Geimpften steht unmittelbar bevor. Zunächst hat man den Menschen in ihren digitalen Impfausweisen das Märchen einer vollständigen Impfung sowie einer Immunisierung aufgetischt hat. Dann wurde für die Impfung mit dem Versprechen geworben, dass damit die Pandemie zumindest für Geimpfte beendet sei. Beides hat dazu geführt, dass zu viele Menschen zur Tagesordnung des Jahres 2019 zurück gekehrt sind. Eine Impfung die in  65 Prozent der Fälle wirkt und innerhalb von 6 Monaten fast vollständig an Wirkung verliert, ist aber kein Instrument, eine Pandemie zu beenden.

Sie hat vielmehr für eine trügerische Sicherheit gesorgt und damit Geimpfte in eine bisweilen sogar tödliche Falle tappen lassen. Denn wie Karl Lauterbach kürzlich bei Illner im ZDF offenbarte, kann eine Infektion bei einem geimpften Senior sogar einen schlimmeren Verlauf nehmen – wohlgemerkt aufgrund der Impfung. Wenigstens unsere Senioren, unsere um jeden Preis zu schützende Risikogruppe, wurde also durch die Impfung zum mRNA-Junkie gemacht.

Mittlerweile gelten doppelt geimpfte Personen sechs Monate nach der Impfung nicht mehr als vollständig geimpft bzw. geschützt. Weil auch Genesene nach 6 Monaten ihre Freikarte verlieren, obwohl diese eventuell auch dann noch optimal geschützt sind, wird die 2G-Regelung künftig immer mehr Menschen aussperren.  Neben den weiterhin standhaften Impfskeptikern kommen nämlich jetzt noch jene hinzu, die keine Lust haben, sich alle 6 Monate für den Rest ihres Lebens spritzen zu lassen. Nachvollziehbar, denn jede Impfung birgt Risiken, daran hat sich nichts geändert. Die bisherigen Impfungen haben zudem gezeigt, dass die sofortigen Impfreaktionen und auch Impfnebenwirkungen bei der zweiten Impfung zunahmen.  Was passiert also nach einer dritten innerhalb von 12 oder gar vierten Impfung innerhalb von 18 Monaten?

Eines sollte jedem inzwischen klar sein. Die Impfung ist weder Game Changer noch bedeutet sie ein Ende der Pandemie. Eine Impfung kann für jeden einzelnen einen eventuell milderen Krankheitsverlauf bringen und ist daher individuell mit dem Risiko von negativen Impffolgen abzuwägen. Wie sich zeigt, behalten jetzt jene Virologen, Immunologen, Toxikologen und Epidemiologen Recht, die man im letzten Jahr bereits mit Diffamierungskampagnen, Diskreditierungen und schließlich auch Hausdurchsuchungen mundtot machen wollte.